Freitag, 28. Juni 2013

Mensch und Huhn - Engel und Huhn

Mensch und Huhn
 Zuerst ging's mir gut und dann ging's mir nicht so gut, weil wir gestern ein armes Huhn mit Ilius (Darmverschluss) einschläfern mussten.

Sie fiel uns schon länger auf, und gestern nahmen wir sie auf den Arm, um ihr ein Antibiotikum einzugeben, welches ich von unserem Tierarzt aufs Geratewohl abgeholt hatte. Da merkten wir, dass sie einen ganz heißen harten dicken Bauch hatte und brachten sie noch abends in die Praxis. Ich könnte weinen und tu's auch, denn sie hat bestimmt Schmerzen gelitten.

Als ich beim Hof gestern ankam, watschelte sie sofort zum Auto. Sie sah mich an,  als wollte sie sagen: "Hilf mir bitte!". Sie sah mich wirklich so an! Ich verrichtete so schnell wie möglich alle Tiere, dann fuhren Xaver und ich in die Praxis, Huhn auf dem Arm, nicht wie damals Huhn Else in der Schachtel.

Der Tierarzt entschied die Erlösung, nachdem er sie untersucht hatte. Es war ein sanfter Abschied. Der Tierarzt öffnete das Fenster und sagte: "...damit die Seele rausfliegen kann..."

Sie flog über den Arber, wir stellten uns das richtig vor, auf der Heimfahrt, Huhn jetzt gebettet in einer Schachtel. Xaver sagte: "Leute, die gestorben sind und dann doch wieder leben, sagen alle, sie haben das Licht Gottes gesehen."

 Wir durften sie unter der Birke eingraben, etwas höher als damals Schaf Renate. Xaver macht das wunderschön und redet dabei wie ein Priester: "Staub zu Staub. Wir alle werden mal zu Staub."

Ich habe eine Zeichnung gemacht, um Trost zu finden. Ich habe liebevoll ihre Federn gezeichnet, die ich Stunden vorher gestreichelt hatte. Sie schlief ergeben und friedlich in meinen Armen in der Narkose ein. Sie war kein besonderes Huhn, aber so brav.

Engel und Huhn

13 Kommentare:

  1. meine arme, liebste huhn-trauernde,

    es vergeht doch wirklich kein tag, wo wir nicht etwas verlieren, das uns lieb und teuer ist!
    es geht mir wirklich ans herz, wie liebevoll du all die gottesgeschöpfe beschreibst, die dir anvertraut sind und die du so in dein leben einbeziehst. doch damit lebst du den schöpfungsgedanken pur und all die gottesliebe zu mensch und tier.

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    1. Liebste Carola, du schöne Seele, welch ein Segen, Deine Worte! Wie bist Du doch wichtig besonders an Orten der Trauer und der Verluste. Engel Carola, sei umarmt - ich fühle die Federn Deiner Liebesflügel und bewundere so sehr Deine Spiritualität!

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  2. Dear Dori, Just this morning I picked up a tiny bird that fell out of its nest too soon and put it back till it was stronger. So many times in this life these creatures need us and God puts us there to help.

    This angel drawing to bring you solace has been drawn with such loving care and devotion, Oh! it is soo beautiful!!
    Bless you Dori and bless you Xavier. See you soon.

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    1. What an coincident- not the same, but so similar - I am happy for the bird you could rescue. Thanks God, that he dignifies us to take part in his work of Love.Blessings to you and to your Beloved, Good night, Deerest!

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  3. mir gefiel auf anhieb erstere besser, weil sie kleinformatiger ist und auf ihr der innige kontakt zwischen mensch und huhn viel stärker sichtbar ist.
    das huhn schmiegt sich an den menschen, der ganz ernsthaft - liebevoll auf es hinunterblickt. es ist zwar nicht der rechte, es haltende arm sichtbar, aber der gebeugte arm des menschen bildet eine perfekte rundung, aus der nur die schwanzfedern sich herausheben. beide hände des haltenden menschen sind zu sehen und bilden eine sichere basis für das tier, das den bildbetrachter frontal anblickt, richtig wach und bewusst: schaut her, ich bin geborgen! und gar nicht wie ein lebewesen, das bald seine seele aushauchen wird.

    du stellst mensch und huhn in die geliebte bayerwaldlandschaft mit einem großartig angedeuteten weg hinein in die berge.

    dies naturelement fehlt dem engel und huhn.

    dadurch, dass du die rechte gesichtshälfte des menschen ganz dunkel hältst, bekommt die tuschezeichnung etwas geheimnisvolles, aber auch innigeres. die stärker gewellten haare der frau und das muster ihres obergewandes finden sich verkleinert im federkleid des huhnes wieder.

    engel und huhn gefällt mir allein wegen der quadratischen abbildung nicht so gut. der engel steht im vakuum, kein natürlicher bezugspunkt ist vorhanden. er hält das huhn viiel weiter weg von sich, wie auf einem präsentierteller, von anschmiegen kann keine rede sein. muster ergeben sich in der zweiten zeichnung durch die haare und die flügel des engels und natürlich das gefieder des huhnes. doch das helle, undifferenzierte gewand des engels wirkt wie eine weiße wand, an die das huhn stößt, obwohl es dem ihn haltenden engel zugewandter erscheint als das andere huhn dem menschen.

    naja, vielleicht ist es noch nicht wirklich beim engel angekommen. komisch, je länger ich die beiden huhn-versionen betrachte, umso mehr kommt es mir vor, als müsse sich das 2.huhn erst mal 'durchpicken', bis es bei seinem engel ankommt.

    auf alle fälle ist für mich 'mensch und huhn' viel inniger, stimmiger als 'engel und huhn'.

    aber du hast wohl nicht umsonst erst den menschen, und damit dich, als erste zeichnung zu papier gebracht. die engel sind halt vielleicht doch ein stück weiter weg ...

    meine liebste, es ist schon ganz lange morgen, du schon längst in morpheus armen!

    erwache gestärkt und getröstet, du verfügst über eine grandiose fähigkeit, künstlerisch-kreativ mit den täglichen verlusten umzugehen, und zwar so, dass diese deine ausdrucksform auch andere noch bereichert und erfreut!

    ganz vielen lieben dank also für diese zeichnungen!

    es drückt dich a thousand and more times
    deine carola

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    1. Liebste Carola, hier und heute noch ganz sehr lieben Dank für Deine Bild-Interpretation von "Mensch und Huhn/Engel und Huhn. Du hast da so Wesentliches erkannt und beschrieben, einfach superwahr und superkünstlerisch erkannt! Mir war gar nicht so bewusst, dass es eigentlich genau so so ist, wie Du beschreibst - aber ich merkte schon im Hinterkopf und beim Zeichnen, dass die erste Fassung (Mensch und Huhn) voll aus dem Herzen fühlend floss. Der Engel mit Huhn kam dann etwas später und mehr aus dem Denken. Ich habe an jenem Abend noch eine Zeichnung mit Engel-Mensch-Huhn gezeichnet, im Kloster Reichenau-Stil (demnächst im Blog!). Ich habe solange gezeichnet, bis ich fühlte, dass das Huhn nun von mir ganz frei mit dem Engel über den Arber flog... Du verstehst genau, was ich meine....

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  4. das sieht man schon, dass Mensch und Huhn dasselbe ist wie Engel mit Huhn.

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    1. Ich habe mir auch gedacht, dass Mensch und Huhn dasselbe sind wie Engel und Huhn, ich habe beim Zeichnen gemerkt, dass Mensch eigentlich Engel ist und dann den Engel mit Flügeln gezeichnet. Ich zeichnete dann noch eine weitere Zeichnung (demnächst im Blog) - ich zeichnete so lange, bis ich fühlte, dass das Huhn nun mit seinem Engel über den Arber flog. Ich weiß, dass Du genau weißt, wovon ich rede....

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  5. Liebe Dori. Es tut mir sehr leid. Ich bin aber sicher, dass das Huhn ein sehr glückliches Leben hatte, da sie eines von deinen Kindern war. Und immer noch! Sie ist jetzt ein Huhn, das fliegen kann :)

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  6. Mei Dori,
    Du bist so ein lieber einfühlsamer Mensch, so das ich mir fast schon sicher
    bin, das der Engel mit den Federn Du bist.

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    1. Liebe Traudl, Katzenflüsterin und Helferin in so vielen Notlagen, Du weißt, dass Engel sein manchmal ein schwerer Beruf ist. Danke für Deine guten Gedanken, die Tiere brauchen sie extrem dringend - Gedanken - Liebe - Taten.

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