Montag, 3. Februar 2014

"Von Michaelistag bis Lichtmess" ein Ölbild der dunklen Jahreszeit


Wir befinden uns hier in einem sehr sanften Winter. Die Erde ist von einer eher warm wirkenden Rauhreif- oder Schneedecke bedeckt, auf der ein Hund, ein Lamm, ein Hase und eine kleine Erdkröte still sitzen, stehen oder ruhen. Die Erdkröte bringe ich seit letztem Januar gerne in meine Bilder und Zeichnungen, da wir damals eine solche bei extremer Kälte aus dem entleerten Xaver-Brunnen gerettet und in eine Baumwurzel-Erdhöhle gebracht haben. Der Hase ist ein Symbol für Hoffnung, Fruchtbarkeit  und Auferstehung, ist aber auch als Angst-Häschen bekannt. Oder er ist einfach nur HASE.

Hase und Erdkröte

Im Gemälde ist Stille und Frieden. Der Himmel ist vielversprechend und warm über den teilweise schneebedeckten Bergen, Bayerwaldberge, Altschnee,  denn der Tannenbaum ist grün, richtig grün, fast sommerlich grün.

Die offene Hütte, von warmen Licht erfüllt, ist fast wie eine schwimmende Arche, aus Holz, oben drin wohnen Tauben.

Links im Bild sitzt in einer Höhle vor einem Schneeflocken-Sternen-Hintergrund eine Frau, die gar nichts Besonderes macht - aber gerade dadurch eine Art kosmische Weite in der engen Höhle erfährt. Hier ist auch eine Variation des Themas der bewohnten Höhle von Hase und Erdkröte zu spüren. Auch beim erleuchteten Stall, die "Arche", klingt das Thema der beschützenden winterlichen Behausung an. Alle hier dargestellten Behausungen sind offen, wirken aber trotzdem nicht kalt.

In der Höhle mit Sternen und Schneeflocken

Dieses Ölgemälde habe ich etwa vor einem Jahr begonnen, im Februar. Während des Sommers stellte ich im Laufe der Zeit fest, das es überarbeitet werden sollte, und am Michaelistag, das ist der 29. September, konnte ich das Bild mutig überarbeiten und zu seiner für mich "wahren Form" bringen.


 Der Michaelistag ist am 29. September (Tag des Erzengels Michael und aller Engel) und befindet sich am gefühlten Eingang in die "dunkle Jahreszeit". Die Tag- und Nachtgleiche ist zugunsten der Dunkelheit überschritten, und wir suchen ganz besonders den Schutz der Engel.
An Lichtmess - "Mariae Lichtmess", 2. Februar - ist der Tag abends genau um eine ganze Stunde länger geworden. Die Xavermutter zitierte gerne um diese Zeit im Jahr den alten Volks-Spruch:
"An Weihnacht um ein Hahnenschritt - an Neujahr um ein Hirschensprung - Dreikönig um ein Viertelstund und an Lichtmess um ein ganze Stund'"....

10 Kommentare:

  1. Du bist eine Licht- Künstlerin!
    Und in zweiter Linie eine Bayerwald- Berg- Künstlerin!

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    1. Und das am Montag-Vormittag, heimlich gelesen zwischen Putzlappen und Staubsauger! Geflogen lichtgleich ins Stufferhaus per weißer Brieftaube, ausgesendet von einer auch weißen Brieftaube. So, weiterputzen, das machen meine Tauben sicher auch gerade mit ihrem Federkleid....

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  2. Liebe Dori !

    Alles Große wächst aus der Stille. In Deinem Bild möchte man buchstäblich die Zeit

    anhalten. Farblich beeindruckt es mich deshalb besonders, weil die Farbkontraste

    eine ungeheuer plastische Tiefenwirkung erzeugen. Und immer wieder neu: Die Tiere

    sind einbezogen in die Schöpfung, zeigen ihre Seele.

    Ein wirklich sehr schönes Bild ! Dein Freund Thomas


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    1. Danke für diese einfühlsame, seelengerechte und fachmännische Stellungnahme, lieber Freund Thomas!

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  3. Dori, I was unaware of Candelmas, thank you for the explanation. I love your paintings, they have such LIFE and richness.

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  4. such adorable details to make a wonderful scene.

    I tried to look up: "Dori-woman" in the cave surrounded by the star-snowflakes.
    I could not find anything and i have never heard of this. Is it something you have seen?

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    1. Thank you, Tammie!

      The woman in the Cave is just one of my personal "archetypics" coming from my inner visions or imaginatins and tells about a kind of monastic life-style.

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