Donnerstag, 15. Mai 2014

Die "kleine Nacht"

Ich kenne sie von Ei an. Sie ist eines von zwei Eiern des Taubenpärchens Sonne und Nacht. Nachdem aus dem anderen Ei eine Woche später immer noch kein Küken ausgeschlüpft war, mussten wir daran gehen, das Ei aus dem Nest zu nehmen, damit es nicht zu stinken anfängt und damit die Eltern vom Nest fernhalten würde. Xaver schaffte es, das Ei wegzunehmen. Aber wer würde es öffnen und reinschauen, was da los ist???

Es waren gerade ein paar hartgesottene Männer am Hof. Wer öffnet das Ei??? "Macht doch nicht so ein Geschieß (=Aufwand) wegen so einem Taubenei!" "Dann öffne doch DU es!" "Nein!" Zuletzt wagte halt doch der Xaver den Schritt, nachdem wir erst nochmal aufgeregt einen Brieftaubenzücter angerufen hatten. Ganz vorsichtig öffnete Xaver die Schale. Ergebnis: Kein junger Drache, kein abgestorbenes Küken, kein lebendiges Taubenbaby, sondern: Nicht befruchtet! Xaver: "Lauter linder Duder!" (=lauter weicher Dotter).

Dadurch, dass Nacht nun nur ein Kind zu versorgen hatte, ging die Entwicklung unseres ersten Taubenkükens richtg prächtig voran. Bald bekam es schon den Ansatz eines Flaumfederkleides. Welche Farbe würde unser Jüngstes wohl bekommen?
Erster Federflaum bildet sich

Wenige Tage später

Tauben füttern ihre Kleinen etwa 20 Tage. Dabei stopfen sie etwas "Taubenmilch" aus dem Kropf in den Schnabel des Kükens. Die Taubenmilch ist angedautes Futter mit Wasser gemischt.



 Bald zeigte Nacht ihrer Kleinen, wie Picken geht:



Die kleine Nacht geht ganz nach der Mama: Schwarz, mit etwas Weiß im Flügelbereich. Ist "Kleine Nacht" ein Männchen oder ein Weibchen? Das kann man jetzt noch nicht sagen. Man erkennt das erst viel später, meist am Gurren oder Brummen, mit welchem die Tauberer das Weibchen locken.

Hierzu ist außerdem zu sagen, dass Nacht das einzige Weibchen von sechs erwachsenen Tauben ist. Sonne, der stärkste Tauberer, hat sie bekommen. Die anderen müssen zuschauen. Tauben produzieren normalerweise mehr Männchen. Richtig professionelle Taubenzüchter trennen daher ihre Pärchen und führen sie dann in einer bestimmten Mondphase zusammen. So kommen mehr Weibchen heraus. Das hat mir der Taubenfreund erzählt.

Und wie es so ist: Unser Pärchen ist immer noch extrem verliebt!



Sieh da! Nacht hat schon wieder zwei Eier gelegt!



Zum Anklicken:
Nacht und Kleine Nacht
Kleine Nacht schlägt sich am Futterteller schon selber durch
Nacht brütet an der Familien-Erweiterung

6 Kommentare:

  1. such fun animals! really sweet to see.
    i am not sure i understand, in your last film, when the one jumped on the others back, was it mating?

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    1. Yes, Tammie, it was mating :) and now Night is sitting on two new egs. Little Night is becoming a real right dove.

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  2. ich hatte mich schon auf die Geschichte gefreut. Die kleine Nacht mit ihren weißen Flügelspitzen ist niedlich, und ich bin gespannt auf die neuen Jungen

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    1. Danke! Die kleine Nacht freut sich bestimmt auch über das Kompliment!

      Wir haben nun etwa noch 14 Tage Wartezeit, dann stellt sich heraus, ob Nacht auch diesmal erfolgreich gebrütet hat.

      Ich darf die Schar erst fliegen lassen, wenn alle Tauben flug-fit sind. Aber sie haben einen guten und hellen und trockenen Taubenschlag mit genügend Platz für Flugübungen.

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  3. Antworten
    1. Mir geht es auch so, dass ich staune, wie erst ein gewisses Etwas aus so nem Ei rauskommt und dann täglich mehr und mehr eine Taube wird!

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