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Donnerstag, 31. Juli 2025

Ein Bericht von Sepp Schreindl in der App "Wanderkultur" über 4 Blechfiguren

Nikolaus, Blech, lebensgroß

 Kürzlich bekam ich eine Anruf aus Zwiesel mit der Anfrage um einige Informationen zu vier Blechfiguren und einem größeren Gemälde auf Holz, die bei der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus und bei der Bergkirche angebracht sind. Es handelt sich hierbei um Darstellungen vom heiligen Nikolaus (Stadtpfarrkirche), um eine Muttergottesfigur (Stadtpfarrkirche), um den heiligen Wolfgang (Bergkirche, um den heiligen Gunther (Bergkiche) und um die heilige Theresia (Holzbild, Bergkirche). 

Einen Textentwurf über Nikolaus und Muttergottes  habe ich nun erhalten. Die  Darstellungen bei der Bergkirche sind in Vorbereitung. Auch über "Stufferblech" am Wolfgangsweg sind wir in Kontakt. 

 Hier der Text für die Wander-App von Sepp Schreindl : 

  Heilige am Kirchplatz 

 Bei den zwei Seitenportalen der Stadtpfarrkirche Zwiesel befindet sich je ein Heiligenbild auf Blech gemalt. Beide wurden initiiert vom Arbeitskreis Regionale Kultur der Zwieseler Agenda 21. Diese aus der Konferenz von Rio 1992 hervorgegangene Bewegung landete in Zwiesel auf fruchtbaren Boden und regte zahlreiche Entwicklungen auf ökologischem, ökonomischem und sozialen Gebiet an. Eine treibende Kraft auf dem Gebiet der Kultur war der ehemalige Leiter des Zwieseler Waldmuseums Erwin Steckbauer. 
Am Nordportal steht das Bildnis des heiligen Nikolaus von Myra, um 280 bis um 350. Er ist einer der bekanntesten Heiligen und auch Patron der Zwieseler Stadtpfarrkirche. In erster Linie ist er vertraut als Gabenbringer am 6 Dezember bzw. an dessen Vorabend. Nikolaus war Bischof von Myra in Kleinasien, damals griechisch-sprachiges Römisches Reich, heute Türkei. Der Sage nach verteilte er sein Vermögen an Notleidende. Um ihn ranken sich diesbezüglich zahlreiche Legenden. Dargestellt ist der Heilige mit einer Mitra auf dem Kopf und dem Bischofsstab in der einen sowie einen Apfel in der anderen Hand. 

Die Rückseite der Stadtpfarrkirche ziert eine auf Blech gemalte Muttergottesfigur. Sie trägt das Jesuskind im Arm. Beide haben eine Krone auf dem Haupt. Bekleidet ist sie mit einem weit ausgebreiteten Mantel, wie er typisch ist für eine Schutzmantelmadonna,  wobei jedoch die Schutzsuchenden nicht dargestellt sind.  Zwiesel hat einen besonderen Bezug zur schützenden Maria, woran eine Marmortafel im Inneren der Stadtpfarrkirche erinnert (23 Mai 1943). - In schwerer Zeit wurde die Pfarrei Zwiesel feierlich der Mutter Gottes geweiht.

 Die Gemälde auf Blech wurden zur letzten Jahrhundertwende gestaltet von der Malerin und Bildhauerin Dorothea Stuffer aus Viechtach, geboren 1953. Sie studierte Bildhauerei und Kunsterziehung an der Akademie für Bildende Künste in München. Nach den beiden Staatsexamen war sie als Kunsterzieherin an Gymnasien. Zudem betätigt sie sich als freischaffende Künstlerin. 

Etliche  Werke im öffentlichen Raum vieler Bayerwaldgemeinden sind ihre Schöpfung.
 
Die gleiche Marienfigur wie in Zwiesel ist auch am Xaverhof angebracht 

 
Gesicht der Nikolausfigur. Ich habe noch zwei Figuren, die gerne auch mal unterwegs sind.  

2 Fotos (Ausdruck auf Papier) bei der Stadtpfarrkirche Zwiesel von Sepp Schreindl 

Heiliger Gunther, Bergkirche - Darstellung mit Hirschkuh (Legende) 




Mittwoch, 11. Dezember 2024

Weihnachten im Arberland - "Ein Licht leuchtet auf"

 Heute ist das wunder-bare Erlebnis mit Adelheids Sohn Adelson im Viechtacher Anzeiger erschienen, reich bebildert und mit einem Text, den ich in Absprache verfasst habe.

Die Redaktion hat den Bericht wirklich toll in Form gebracht, sodass es mir ein Anliegen ist, ihn hier im Doriblog erscheinen zu lassen. 

Eine fast ganze Seite Platz wurde der Geschichte eingeräumt.

 Grüße an meine weit-weg- Freundin + Adelheid+ und doch nah ⭐🕯🕯

Bereits auf der Titelseite die Ankündigung: "Der Besuch des Sohne einer Freundin erhellt das Leben von Dorothea"

 
"Ein Licht leuchtet auf" - Der Besuch des Sohnes einer alten Freundin erhellt wortwörtlich das Leben von Dorothea Stuffer und das des Xaverhofs auf dem er unterkommt

Es ist ein regnerischer, nebeliger Novembertag, als der Sohn der im
Sommer verstorbenen Freundin Adelheid unvermittelt vor Dorothea Stuffers Tür steht.
Dorothea Stuffer kennt Adelson von einer kurzen Begegnung bei der Beerdigung von Adelheid. Sie konnte ihn während der Wohnungsauflösung höflichen,
aufmerksamen und interessanten 40-Jährigen einschätzen. Eine Menge
Probleme hat er, das wusste sie schon von seiner Mutter, mit der er seit
Jahren keinen Kontakt mehr hatte. "Hast du für mich etwas zu tun, eine
Arbeit? Ich habe gerade Zeit." Dorothea Stuffer braucht nicht lange zu überlegen.
Eiseskälte ist zu erwarten. Es gibt noch jede Menge dringende Arbeiten
im Garten. Und die Fliesen der Eingangs-Stufen müssten auch noch vorm
Wintereinbruch repariert werden. 

Zuflucht im Xaverhof 

Doch dann erklärt der Mann: "Ich habe kein Dach über dem Kopf und kein Geld mehr." Was nun? Sie greift zum Telefon. Es muss doch irgendwo ein Zimmer für diesen Winterpilger geben. Doch keine Tür öffnet sich, zu teuer, zu ungelegen, sogar Anfeindungen mischen sich drein. 

 Adelsohn weiß, dass die Frau zusammen mit Xaver Hagengruber einen kleinen nahe gelegenen Gnadenhof betreibt. Die Tiere leben dort geschützt und umsorgt im selbstgebauten Unterstand, eine ständige Baustelle. Ein rauer Ort, aber
nicht ohne Gnade. "Ich habe kein Problem im Heu zu schlafen. Ich bin mir
sicher, der Xaver wird sich freuen, wenn er mich sieht." So nimmt sie ihn mit zur kleinen Ranch, wo sie täglich ausmistet und die Tiere mit Futter versorgt.

 Xaver liegt im Bett. Er hat seit Tagen erhöhte Temperatur und fühlt sich ungewohnt schwach. Es ist wohl ein grippaler Infekt, meint Dorothea. 

 

 

"Xaver, ich bringe hier jemanden mit. Kann er bei dir bleiben?" Xaver
hat nicht nur eine offene Tür, sondern auch eine metaphorisch offene Herzenstür. Eine Stunde später ist die ständig feuchtkalte Stube mollig warm. Adelsohn hat Feuer gemacht und aus Fundstücken aus dem Kühlschrank im Nu eine warme Mahlzeit bereitet. "Bleib liegen, Vatter", sagt er zu seinem Gastgeber, "ich bringe dir hier noch ein warmes Getränk." 

Adelsons helfende Hand  

Zwei Tage später fühlt sich Xaver wieder viel fitter. Das Öfchen brennt Tag und
Nacht. Adelsohn legt immer wieder Holz nach. Und es gibt Licht. Licht im
Stall! 18 Jahre ist das Gebäude ohne Licht gewesen. Nur mit einer schwachen Stirnlampe hat Dorothea sich ausgeholfen.  Jetzt merkt sie, um wie viel leichter die Stallarbeit durch Adelsons Unterstützung geworden ist. Auch zwei moderne Heuraufen aus Holz hat er gebaut und den Weidezaun instand gesetzt.

Adelson hat den Tieren eine Heuraufe gebaut und ein Licht für den Unterstand eingerichtet, um Dorothea die Arbeit zu erleichtern.

 Das Weihnachtsfest ist noch nicht gekommen. Eine dichte Flockenherde
wirbelt um den nächtlichen Xaverhof, als sich das Dreier-Team zur
abendlichen Reflexion in der Stube zusammensetzt.

Engel müssen weiterziehen 

 "Ich werde am Montag nach Berlin gehen", eröffnet Adelsohn seinen beiden Wahlfamilienmitgliedern. "Ich habe dort ein Vorstellungsgespräch für
einen Job als Tiefbaufacharbeiter. Das Fahrtgeld und die Unterkunft
übernimmt die Firma. Ich muss da hin, doch ich will euch nicht im Stich
lassen. ich fühle mich gar nicht gut dabei." 

 "Wenn du mal wieder Zeitlang nach den Schafen hast, dann komm zurück. Ich habe gemerkt du bist ein guter Kerl. "Dorothea Stuffer erinnert sich in diesem Moment an die Worte ihrer Freundin Adelheid vor einigen Jahren: "Vergiss
nicht: Engel müssen weiterziehen!" Am nächsten Morgen packt Adelsohn
seinen Rucksack und seine Reisetasche und begibt sich zum Bahnhof. 

"Heut' Nacht bin ich allein", überlegt Xaver bei der allabendlichen gemeinsamen
Reflexion. Die Stube ist noch etwas von der morgendlichen Ofenwärme
überschlagen. Im Stillen denkt Dorothea: " Adelheid mag recht haben, dass Engel weiterziehen. Sie kommen aber auch ganz von selber. Adelheid kennt sich aus mit Engeln, sonst hätte sie mir Adelson nicht geschickt. 


 An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass der letzte, wunderbar abschließende Satz dieser Adventsgeschichte von meiner Schwester Gelia stammt, es war ein Blog-Kommentar...

Adelheid mag recht haben, dass Engel weiterziehen. Sie kommen aber auch ganz von selber. Adelheid kennt sich aus mit Engeln, sonst hätte sie mir Adelson nicht geschickt.

 

 

Donnerstag, 10. Oktober 2024

Zur Geschichte der Wolfgangskapelle und mehr - Jubiläums-Ereignis am 12. Oktober!

Die Wolfgangskapelle auf dem Wolfgangsriegel ist seit Jahrhunderten Ziel von Pilgern. Sie liegt eingebettet in mächtigen Felsen. 

  Einladung: 

Mitpilgern auf den Spuren des heiligen Bischof Wolfgang mit Diözesanbischof Rudolf Voderholzer

Wolfgangs-Jubiläumsjahr 2024: 1100 Jahre Geburt des Heiligen Wolfgang 924

+ Beginn 15.00 Uhr am Wolfgangsbrunnen bei der Pfarrkirche Böbrach

+ Wanderung über den St. Wolfgangshof (Wolfgangslinde) zur Wolfgangskapelle 

+ weiter zur Kapelle auf der Frath

+ Andacht auf der Frath und Einzelsegen mit der Wolfgangsreliquie

+ anschließend Möglichkeit zur Einkehr

+ diverse private Fahrdienste stehen bereit.

Bronzene Wolfgangsfigur beim Wolfgangsbrunnen der Böbracher Pfarrirche St. Nikolaus


Auf den Spuren eines Heiligen 
 
Bischof Voderholzer ist am 12 Oktober zu Gast 
 
von Josef Arweck
 
Was die Pfarrei Böbrach mit Bischof Wolfgang verbindet
 
Wolfgangskapelle, Wolfgangsweg, Wolfgangsbrunnen, Kindergarten St. Wolfgang, Pilgerweg St. Wolfgang  - in Böbrach stößt man auf zahlreiche Wolfgangsspuren. Viele fragen sich, woher die enge Beziehung zwischen dem Bistumspatron Wolfgang und der Pfarrei Böbrach stammt.  Dabei muss man weit in die Geschichte zurückgreifen. 

Der heilige Wolfgang wurde 924, also vor 1100 Jahren, im schwäbischen Pfullingen geboren. Nach einer exzellenten Ausbildung im Kloster Reichenau wurde er Mönch in der Benediktiner Abtei Einsiedeln, Schweiz, und 968 zum Priester geweiht. 172 bis zu seinem Tod am 31 Oktober 994 war er Bischof von Regensburg. Darauf setzte eine Welle der Verehrung ein. Kirchen und Kapellen wurden ihm geweiht. Zahlreiche Orte tragen seinen Namen

Einen Felsen mit der Hand aufgehalten
 
Als Bischof von Regensburg hat Wolfgang den Grundstein zur Gründung des Bistums Prag gelegt. Gegen viele Widerstände zum Bistum Regensburg gehörende Gebiete jenseits des Bayer- und Böhmerwaldes und die damit verbundenen Einkünfte freigegeben hatte und so die Gründung eines eigenen Bistums Prag ermöglichte

 Einer frommen, wohlbegründeten Sage zufolge, soll Bischof Wolfgang auf einer Reise nach Prag in die hiesige Gegend gekommen sein und an jener Stelle geruht haben, an der heute die Wolfgangskapelle steht. 

Zahlreiche Legenden ranken sich um diese Begebenheit. Von ihnen besagt dass Wolfgang einen herabstürzenden Felsen mit der Hand aufgehalten und so ein Unglück verhindert haben. Mit viel Fantasie ist noch heute der Handabdruck im Felsen nahe der Kapelle zu erkennen.

 Belegt ist jedoch, dass Martin Müller, Bräu von Eck, im Jahre 1776 eine bestehende hölzerne St. Wolfgangskapelle abgebrochen und ihrer Stelle eine kleine steinerne Kapelle erbaut hat. 70 Jahre hat diese Kapelle gestanden, bis sie wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. An ihrer Stelle entstand die jetzige Kapelle. 

Buch der alten Kapelle fand sich ein Hinweis auf einem Schalbrett wonach schon vorher "eine Kapelle von Holz über 150 Jahre alt da gestanden und der heilige Wolfgang verehrt wurde und sehr vielen Menschen großen Nöten und Angelegenheiten geholfen wurde". 

Demzufolge hat also schon 1626 eine Wolfgangs Kapelle hier gestanden.  Bis zum heutigen Tag ist die Wolfgangskapelle Ziel zahlreicher Wallfahrer.  "Freilich nicht die großen Wallfahrtsströme wie anderen Orten, doch kommen regelmäßig Wanderer und Pilger", weiß Hildegard Weiler, in deren Besitz die Kapelle ist und die am Fuße des Wolfgangsriegel wohnt. Auch Bischöfe reihten sich in der Vergangenheit in die Schar der Pilger ein. 
 
Vom Bischof gab's eine Reliquie des Heiligen 

So besuchte am 30. Juli 1889 Bischof Ignatius von Senestrey von Regensburg die Kapelle und schenkte der Pfarrei eine Reliquie des heiligen Wolfgang. Besonders treue Pilger zur Wolfgangskapelle sind die Wolfgangibrüder aus Ruhmannsfelden, die jedes Jahr am ersten Juliwochenende dem Heiligen die Ehre erweisen. "Wolfgang Spuren" gab es in der alten Pfarrkirche: An der Nordwand des Chores das dem heiligen Wolfgang als Pilger zeigte und ein Deckenfresko aus dem 19 Jahrhundert, das den knieeneden Bischof Wolfgang im Himmel vor der Wolfgangskapelle über dem Dorf Böbrach zeigte. Heute beherbergt die Pfarrkirche noch eine Wolfgangsfigur.
 
 Als in den 1990ger Jahren in Böbrach die Dorfkernsanierung sowie die Außenrenovierung der Pfarrkirche St. Nikolaus durchgeführt wurde, errichtete man auf dem Dorfplatz einen Wolfgangsbrunnen mit einer Bronzefigur des Heiligen, ein Werk des Künstlers Josef Michael Neustifter. Die Einweihung fand am 30. Oktober 1994, somit vor fast genau 30 Jahren, statt. Und für den im Jahre 2006 errichteten Kindergarten war der heilige Wolfgang ebenfalls Namensgeber.

 Neue Impulse in der Wolfgangsverehrung setzte der 2003 gegründete Verein Pilgerweg St. Wolfgang, geführt von Hildegard Weiler und Dorothea Stuffer. Sein Ziel ist es, das Gedankengut und das kulturelle Vermächtnis des Bischofs Wolfgang zu entdecken und zu pflegen sowie die Stätten seines Gedenkens durch einen markierten Pilgerweg miteinander zu verbinden. "Herzstück" des Wolfgangsweges ist der Abschnitt von der Wolfgangskapelle in Böbrach nach Viechtach, der dann weiterführt über St. Englmar und Pilgramsberg nach Regensburg zur Basilika St. Emmeram, wo der Heilige beigesetzt wurde.

 Bischof Rudolf Voderholzer ist im Laufe des Wolfgangsjahres 2023/24 selbst auf verschiedenen Wolfgangswegen durch das Bistum Regensburg gepilgert. Die vorletzte Station auf dieser Pilgerreise führt ihn am kommenden Samstag, 12. Oktober nach Böbrach, wo er ab 15 Uhr mit Pfarrangehörigen und weiteren Wolfgansverehrern vom Wolfgangsbrunnen aus zur Wolfgangskapelle pilgert und weiter nach Frath mit abschließender Andacht und dem Einzelsegen mit der Wolfgangsreliquie. 
 
Unter der großen Wolfgangs-Linde brachten gestern Xaver, Hildegard und ich ein lebensgroßes Bild "Der Heilige Wolfgang mit den Tieren" an. Der Kranz vorn beim Kreuz ist der Erntedank-Kranz aus der Christuskirche.

 
Montage am Fuße des Wolfgangsriegel Xaver-Dori  -  Das Gemälde ist auf eine Blechtafel gemalt.


Der Heilige Wolfgang mit den Tieren, Gemälde in Acryl auf Blech, lebensgroß

Die Entstehung des Wolfgangsweges, großes Gemälde auf Holzplatte

Pilger auf der Wolfgangkapelle


 
 

Mittwoch, 20. Dezember 2023

Ein Pressebericht über meine Weihnachts-Traditionen von Marika Hartl

So feiert Dorothea Stuffer Heilig Abend am Nachmittag: zwischen ihren Tieren wie in Bethlehem an der Krippe

 Kurz vor dem ersten Advent bekam ich vom Viechtacher Anzeiger eine Einladung für ein Interview, wie ich Weihnachten feiere und wie ich Weihnachten als Kind erlebt habe. . Die Autorin Marika Hartl hat mich am Xaverhof besucht und dann ist zum 1.Advent dieser Artikel erschienen:

Bethlehem am Xaverhof mit tierischer Weihnacht

Künstlerin Dorothea Stuffer feiert Weihnachten traditionell mit der Familie und vorher mit den Tieren

Am Xaverhof in Fernsdorf, einem Gnadenhof für Tiere, derer sich die Metallkünstlerin und Malerin Dorothea Stuffer angenommen hat, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Hier ist der Ort, an dem sie nachmittags Heilig Abend mit den Tieren feiert, abends zuhause mit ihrer großen Familie.

„Weihnachten ist Bethlehem. Schon als Kind beeindruckten mich der Stall, Heu, Stroh, das Licht und die Krippe mit den Tieren rundherum. Es war kein schöner Ort, sondern ein zerbrochener. Als Kind sah ich Bethlehem ganz romantisch. Als Erwachsene sehe ich, dass es durchs Dach reinregnet. Doch an einem solchen Ort wird das Heilige Kind geboren. In uns selbst muss es geboren werden, auch wenn in uns etwas zerbrochen ist.“ Immer wenn sie zum Xaverhof kommt, erwarten die Tiere sie sehnsüchtig. Das auf einem Auge blinde Pony Scho Seppe wiehert ihr freudig zu. „Er spielt den Esel in der Krippe, Schafe und Hühner habe ich auch.“, strahlt sie. „Wie damals in Bethlehem haben die Tiere hier Schutz und Heimat gesucht.“

Eltern kamen nach dem Krieg nach Bayern 

Stuffers Eltern kamen heimatlos aus Sachsen nach dem Krieg nach Bayern, wo sie in Viechtach bei einer Schwester unterkamen und unter dem Dach mit drei Kindern lebten. „So schlagen zwei Herzen in meiner Brust: die des Waldlers und des Sachsen. Schon immer fand ich, dass sich beide ergänzen: der Waldler als grober Holzwaldarbeiter und der Sachse als filigraner Handwerker. Beide lieben das Holz und ergänzen sich.“ Sie selbst arbeitet lieber mit Blech, weil es mehr Fehler verzeiht als Holz. „Für Holz bräuchte ich eine Werkstatt, für Blech nur eine Schere. Es kostet Kraft, aber ich brauche den Widerstand. Als ich als Kind im Laufstall war, hatte ich Papier und eine Schere.“, bewahrte sie sich ihre kindliche Seele und Freude am Gestalten. 

Nüsse und Äpfel auf den Boden geworfen

Heilig Abend kam der Vater als Weihnachtsmann verkleidet, nach sächsischer Tradition in die Stube. „Er war ein sehr guter Schauspieler. Er lobte uns, weil wir brav waren, ermahnte uns aber auch, dass wir weiterhin brav sind und wir hatten Respekt vor ihm.“, denkt Stuffer glücklich zurück. „Er warf Nüsse und Äpfel aus seinem Sack auf den Boden. Später kam das Christkind. Der Christbaum war Fichte mit Wachskerzen. An das Essen erinnere ich mich nicht. Es stand nicht im Zentrum, aber an das gemeinsame Singen, wenn wir vor dem Christbaum saßen.“ Hier sangen sie typisch sächsische Weihnachtslieder: Wenn´s Weihnachten ist, Alle Jahre wieder, Knusperknäuschen. Dies hat sie sich bewahrt und führt diese Tradition mit den Familien ihrer drei Söhne fort. „Die drei Enkeltöchter lieben es. Allerdings haben wir heute elektrische Kerzen.“, machte sie ein einziges Zugeständnis an den Fortschritt. Die Söhne backen vor der Bescherung gemeinsam vegetarische Pizza. „Wie jede Mutter habe ich vor Heilig Abend Stress und Arbeit. Aber im Stall komm ich runter und kann mich auf das Wesentliche besinnen.“, schöpft sie Frieden. Und im Gottesdienst. Schon als Kind besuchte sie die Christvesper in der evangelischen Kirche. „Damals war es eine Notkirche, aus Holzteilen vom Architekten Bartning gebaut. Heute steht sie unter Denkmalschutz. Es gibt nur noch drei solche Notkirchen in Bayern. Aber genau das ist Lebenseinstellung: auch in eine Notkirche kommt Jesus. Er sucht, was er retten muss.“

Die Tiere vom Gnadenhof stammen von Orten, wo das Veterinäramt, die Finanzen oder das Alter die Besitzer zur Tierabgabe zwingt. Der Schafscherer informiert Stuffer darüber, die die Tiere vorher vom Tierarzt überprüfen lässt.

 Waldschafe, Jakobsschafe, Tauben und Hühner

 Dorothea Stuffer besitzt Waldschafe, Jakobsschafe, Tauben, Hühner. „Die Hühner schlafen oft in der Fichte, wie lebende Christbaumkugeln sieht das dann aus.“, lacht sie. „Sie legen ihre Eier irgendwo draußen ab, weil sie frei herumlaufen können. Plötzlich kommen sie dann mit Singerl daher.“ Bei den Tauben ist es ähnlich. Sie dürfen immer fliegen, haben Verstecke, um dem Habicht zu entkommen. „Hier liegt alles in der Gnade des Herrn. Man könnte die Zerbrochenheit des Hofes richten. Arme Leute beten: Gott, ich brauche Gnade, sonst fliegt das Dach weg. Es gibt keine Sicherheit außer der Gnade des Herrn.“ Die Schönheit des Hofes ist Tieren egal, sie brauchen artgerechte Haltung und tierärztliche Versorgung. Seit 17 Jahren betreut sie die Scheunentiere, die hart sein müssen, wenn das Wetter angreift. „Sie sollen es guthaben.“, wünscht sich Stuffer für sie. „Sie müssen lernen, sie selbst zu sein.“

-ham

Erst vor wenigen Tagen tauchte auf dem Gnadenhof eine scheue Katze auf, die zu Dorothea Stuffer langsam Zutrauen gewinnt.
 
Stolz stolziert Gockel Hero über das Gehöft

Die Tauben dürfen jederzeit fliegen

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Grünleger und andere Hühner laufen frei auf dem abgelegenen Gnadenhof herum.Alle Tiere genießen ihre Freiheit Stolz stolziert der Gockel über das Gehöft Die Tauben dürfen jederzeit fliegen. In einer Fichte suchen die Hühner ihre Abendruhe. „Wie lebende Christbaumkugeln“, lacht Stuffer

Etwa 10 "prominente Personen" aus der Region wurden zu ihrem persönlichen Weihnachten befragt.

Mittwoch, 22. November 2023

Alpakawanderug ins Wolfgangs-Jubiläumsjahr 2024 - Blechtiere beim St. Wolfgangshof

 

Das Aufbauteam vor Ort

Böbrach.

Mit großem Vorschlaghammer, Schrauben, Akkuschrauber, zugespitzten Holzstempen und 15 Blechtieren ausgerüstet machte sich am vergangenen Samstag ein wunderbares Helferteam mit mir auf nach Böbrach zum St.Wolfgangshof der Familie Weiler, der am Fuße des Kreuzweges zur St.Wolfgangskapelle liegt. "Ich hatte vor einigen Jahren ein altes Alpaka zur Pflege bekommen. Da lernte ich den Charakter dieser sanften Neue-Welt-Kamele kennen", teile ich an die Presse mit. Meine  Intension ist es, hier mit einer Gruppe von Blech-Alpakas, einigen Schafen, einer Ziege, einer Hirtenfigur mit Laterne und zwei begleitenden ehernen Pferden zu einer gedanklichen Alpakawanderung auf den Wolfgangsweg einzuladen.

Mit Matthias und Xaver beim Aufbau der Blechtiere 

 In Zusammenarbeit mit meiner Wolfgangspilger-Freundin Hildegard Weiler geht es nun mutig auf ins neue Kirchenjahr und weiter ins Wolfgangs-Jubiläumsjahr 2024. 

Pressemann Josef Arweck, Hildegard Weiler, Xaver Hagengruber und "Der Ziegenhirt" 

Vor elfhundert Jahren wurde der Heilige Wolfgang, Bischof von Regensburg und Patron von Bayern geboren. Als Pilger und Missionar durchzog dieser großartige Heilige die Wälder Bayerns und Böhmens. Entbehrungen und wilde Tiere nicht fürchtend übernachtete er am felsigen Wolfgangsriegel, wo heute die Wolfgangkapelle steht, die zu seiner Ehre - zunächst aus Holz und später aus Stein - erbaut wurde.

Niko und Reinhold stellen den Erzengel Michael auf.

 Hildegard legt Wert darauf, dass die bunt aufgebaute Tier-Gruppe von einer mächtigen Figur des Erzengel Michael geleitet wird: "Der Erzengel Michael ist der Sieger im Kampf gegen das Böse. Ganz besonders in dieser Zeit der weltweiten Bedrängnisse, Kriege und Nöte sollen wir ihn um seine Hilfe anrufen."

Ein weißes Alpaka ruht friedlich neben dem schützenden Erzengel Michael.
Das fleißige Aufbau-Team, bestehend aus Matthias Poschet, Reinhold Schneider, Niko, Manfred Franze (stellvertretender Schriftführer des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang) und Xaver Hagengruber (Vereinsmitglied und Pilgerhelfer), begann zunächst mit einem "Entwurf", um die Figuren auf der Apfelbaumwiese mit Blick über die Bayerwqaldberge wirkungsvoll zu platzieren. Dann wurden sie fest installiert. Sie sollen bis Mariä Lichtmess stehen bleiben. 

Manfred Franze mit Reinhold und Niko im Einsatz

Manfred Franze weist darauf hin, dass auch sein in Zusammenarbeit mit dem Verein Pilgerweg St. Wolfgang "Geiersthaler-Engel-Kapellen-Weg" fürs Jubiläumsjahr des Heiligen Wolfgang in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden soll: "Es gab einige Verzögerungen. Doch nun hoffen wir endlich auf entsprechende Fördergelder, denn dieser Weg soll bestens markiert und ausstaffiert werden."

Unterhalb des St.Wolfangshofes wird die Tiergruppe platziert und weist den Weg hinauf zur Wolfgangskapelle 
Mit friedlichen Tieren Schritt für Schritt ins kommende Jahr, in Gemeinschaft leben zwischen Mensch,Tier und Gottes Schöpfung - das ist für mich auch der Weg nach Bethlehem. An einem unscheinbaren Ort wird das Kind geboren, welches die Himmelstüre öffnet, sodass ein Strahl vom Himmelslicht zu uns leuchtet. "Der heilige Wolfgang - eine Leuchte Gottes in dunkler Zeit!"

Nachtwanderung 

 "Der Heilige Wolfgang steht für Friedsamkeit. Das war immer seine Art und Weise. So wirkt auch eine Wanderung mit den sanftmütigen Alpakas heilend auf dem steinigen und mühevollen Lebensweg", erklärt Hildegard Weiler 


Fotos und Prrese-Text in Zusammenarbeit mit Josef Arweck

Dienstag, 21. März 2023

Der Chor Praeludium rührt die Herzen an

 

Der Deggendorfer Chor Praeludium in der Christuskirche Viechtach

 

Am vergangenen Sonntag trat nach längerer Coronapause der Deggendorfer Chor Praeludium unter Leitung von Rosa Staller auf. Es war das vierte Konzert, welches dieser viel gelobte Chor mit 20 Mitgliedern hier aufführte. 

Nachdem alle Sängerinnen und Sänger in feierlicher Tracht indie Kirche eingezogen waren, leitete Debora Kelber den frühen Abend mit einer kurzen Begrüßung ein: "Es ist das erste Mal, dass ich diesen Chor höre, ich freue mich darauf!" 

Debora Kelber (links) begrüßt die Zuhörer des Konzerts in der Christuskirche Viechtach.

Alexander Exner, zweiter Vorsitzender, schließt sich der Begrüßung an.

Reinhold Fink 
Alexander Exner, zweiter Vorsitzender,
schloss sich der Begrüßung an. Er freue sich sehr, dass Praeludium
endlich wieder in dieser wunderschönen Kirche auftreten könne. Er
stellte Reinhold Fink vor, der später auf der Ziehharmonika spielte.
 
Alsbald erklangen die ersten starken klaren Töne feierlich mit einem Lied in spanischer und ukrainischer Sprache: "Ich glaube". 

Rosa Staller stellte nach diesem eindrucksvollen Lied eine Betrachtung zum Thema Musik vor. Sie dirigierte den Chor und bisweilen bediente sie durch Knopfdruck das E-Piano. Insgesamt gab Praeludium 13 Lieder zum Besten. Danach erklatschten sich die Zuhörer als Zugabe noch zwei weitere Lieder. Es gab spanische, russische, deutsche und ukrainische Lieder.
 
Der Chor bedankt sich bei der Kirche und bei den Zuhörern. Es sei
wunderschön, in der Christuskirche wieder so warmherzig aufgenommen zu werden. Zu erwähnen ist auch, dass Olga Filippi ein längeres Stück auf dem Akkordeon vortrug. 



Chorleiterin Rosa Staller trägt Gedanken zur Musik vor 

Mesnerin Brunhilde Weber, die den Kontakt zu Praeludium seit vielen Jahren pflegt und die diesen Auftritt organisiert hat, zieht Bilanz: "Es war sehr schön. Die Kirche war voll. Alle Plätze
waren besetzt. Und manche Zuhörer haben geweint."

Brunhilde Weber ist seit vielen Jahren Mesnerin in Viechtach und pflegt den Kontakt zu Praeludium. 

Hinweis: Eine Kostprobe des 1. Liedes dieses Abends Hier auf Youtube
 
Diesen Bericht habe ich an die Presse gesendet. Er erscheint am Dienstag (also heute).
 

Blechgeschichten und Geschichte am Xaverhof

Bei einer Pilgerfeier im Sommer 2018 am Xaverhof bekam der Xaverhof eine großartige Segnung. Hier predigt Pfarrer Dr. Werner Konrad bei den ...