Alle reden zur Zeit vom Gnadenlicht:
Dori-Kunstprojekt am Wolfgangsweg in Münchshöfen.
Was ist denn eigentlich dieses Gnadenlicht? Lassen wir Pfarrer Micha Boreschmann zu Wort kommen. Er hat bei der Andacht am 30.November droben in Münchshöfen eine nachhaltige Predigt gehalten, eine Predigt, die mich so gut verstehen lässt, was ich da eigentlich für ein Thema gewählt habe. Menschen, die was Richtiges zu meinen Bildern sagen, schenken mir meine Bilder, die ich sonst verlieren würde.
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Zahlreiche Besucher haben sich zu dem Gottesdienst eingefunden, den Pater Joseph (vorne in Schwarz, Rücken) und dessen evangelischer Amtsbruder Pfarrer Micha Boerschmann (in Grün) vor der kleinen Dorfkapelle in Münchshöfen gemeinsam gefeiert haben. |
Aus meinem Bericht für die Kötztinger Zeitung:
Pfarrer Micha Boerschmann beschrieb in einer bildreichen Ansprache das „Gnadenlicht“, welches ein ganz anderes Licht sei, als das „natürliche Licht“. Wer will schon in seinem Wohnzimmer eine 1000-Watt-Lampe haben, oder will, dass alle Aspekte, auch die dunklen, seines Lebens mit scharfen
Scheinwerfern für alle sichtbar ausgeleuchtet werden? Das Gnadenlicht des Herrn, von dem auch Martin Luther spricht, sei ein ganz anderes Licht, welches die Seele in Liebe anblickt und sie so annimmt, wie sie ist, ohne Leistung, und von innen her zur Liebe erleuchtet. Das Gnadenlicht sei keineswegs ein schummeriges Licht oder eine rosarote Brille, wodurch die Dinge mit ihren Fehlern zugedeckt oder verfälscht werden, sondern vielmehr ein Licht, welches die Seele ohne Be- und Verurteilung einfach nur gnädig, gütig, nach menschlichem Ermessen „unnatürlich“, "unrealischtisch", "unvernünftig" anschaue.
(Ausschnitt Text Dori für Kötztinger Zeitung)
Die Autorin Marion Wittenzellner formuliet in ihrem Bericht im VBB:
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Das "Gnadenlicht" soll nach dem Willen von Dorothea Stufferheuer zur Advents- und Weihnachtszeit von Münchshöfen aus den Menschen auf der ganzen Welt leuchten und ihre Herzen erhellen. Symbolisiert wird dieser heilsbringende göttliche Friedenschimmer durch eine 13-teilige Blechgeschichten-Serie, die die Viechtacher Künstlerin zusammen mit einem großen internationalem Helferteam auf dem Dorfanger neben der Ortskapelle direkt an der "Wolfgangsweg"-Hauptroute Viechtach - St. Wolfgang in Österreich aufgebaut hat. (Marion Wittenzellner, VBB) |
Text-Ausschnitt zu Pfr. Micha Boerschmanns Ansprache aus dem Bericht von Marion Wittenzellner:
Es gibt nichts Besseres gegen die Angst der Nacht als ein kleines Licht, befand Pfarrer Micha Boerschmann. Dennoch bedeute Licht und Helligkeit nicht immer nur Gnade, sondern könne sogar Bedrohung und Folter sein. Auch könne unerwünschtes "Licht ins Dunkel" gebracht werden oder etwas ungewollt ins grelle Scheinwerferlicht rücken. Deshalb unterscheide der Reformator Martin Luther das "Gnadenlicht" vom "natürlichen Licht der Vernunft". Letzteres könne oft genug gar teuflisch und gnadenlos sein und gehöre ebenso wie die Düsternis in unsere menschliche Welt der Fehler und des Scheiterns. Das natürliche Licht betrachte die Seele nach Vernunft, nach Willen und nach Sinn. Wenn man aber im Licht der Gnade gesehen werden wolle, dann müsse man dieses natürliche Licht oft ausschalten. Denn "Gnadenlicht" bedeute, dass einem etwas Gnädiges widerfährt, dass man von außen gesehen wird mit dem Blick der Liebe, der sage: "ich liebe dich wie du bist und mit dem, was du tust."
Das Gnadenlicht sei der Schein des Evangeliums, in dem wir als das Bild gesehen würden, welches Gott von uns hat; es sei das Licht, das in den Knacks von unseren perfekten Vorstellungen hineinleuchtet. "Denn die Liebe Gottes ist unvernünftig und sinnlos und willenlos - einfach nur Gnade! Könnt' ich das doch auch!" wünschte sich Boerschmann am Ende seiner Rede.
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Marion Wittenzellner schreibt: Münchshöfen habe Glück gehabt, mit dieser Kunstinstallation das Kommen Christi feuern zu dürfen, betonte Pater Joseph. Er erinnerte daran, wie sehnsüchtig das Volk Israel auf einen Messias gewartet habe . Ohne Jesus wandelten wir auch heute noch in Finsternis, doch das "Gnadenlicht" sei ein Zeichen dafür, dass wir in Gottes Sohn Wahrheit, Liebe und Hoffnung finden. All die dargestellten Figuren würden uns dabei unterstützend führen und begleiten, denn sie hätten schon zu Lebzeiten ein Vorbild gegeben. Und selbst wer sein Dasein in noch so tiefer Finsternis friste, müsse doch keine Angst haben, weil dieses Licht ihm hell leuchte. |
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Weldu (Erithrea), Xaver, Pilger Rudi und Bürgermeisterin Josefa Schmid hören der Predigt zu. |
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Ausklingendes Schwedenfeuer, Foto: Pilger Rudi Simeth |