Freitag, 24. Februar 2017

Ereignis am Gunthersteig

"Ereignis am Gunthersteig" - am Valentinstag 2017 begann es, sich in diesem Dori-Gemälde  zu formieren.

Dieses Gemälde ist wie ein endlich vollendeter alchemistischer Prozess. Nach 18 Jahren ist in der Retorte nun das Gold entstanden. Die erste Vorstufe entstand 1999  und hieß "Das Gremium". Es wurde in Bad Kötzting ausgestellt und bekam einen farbigen Platz im Kötztinger Kunst-Katalog. Anno 2010 verwandelte es sich durch Überarbeitung in das Gemälde "Zwischen Wolf und Wildschwein". Es hing einige Zeit im Stufferhaus-Wohnzimmer. Doch bald ruhte wieder, um zu reifen, 7 Jahre, bis ich vor wenigen Tagen einer unaufhaltsam starken Vision folgte und mutig ans Werk ging, entschlossen, alles reinzulegen, was mir erschien, ohne Rücksicht auf "Verluste". "Male lustig drauflos!" (Zitat Künstler Peter Paul Bruhn, mein alter Lehrer).


"Zwischen Wolf und Wildschwein", 2010

 Februar 2017,  am Valentinstag, Umarbeitungsprozess
Das fertige Bild, eine große Geschichte
Schon während des Malens merkte ich, dass etwas Wirk-Liches entstehen würde. Bald stellte sich der Bildtitel ein: "Ereignis am Gunthersteig" (teilweise identisch mit dem Wolfgangsweg). Alle Elemente passten zum Gunthersteig. Das sah ich, nachdem ich nach Eingebung des Titels Informationen einholte. Ich hatte nur noch Kleinigkeiten (z.B. blaue Hirschkuh) zu ergänzen.


Der heilge Gunther lebte von 955 bis 1045, also ungefähr zu Wolfgangs Zeit, wurde aber viel älter als Wolfgang, nämlich 90 Jahre. Zunächst führte er eine sehr "weltliches Leben", bis er im alter von 45 Jahren Mönch wurde. Schnell wurde er sehr beliebt und angesehen, die Menschen kamen scharenweise zu ihm. Doch Gunther suchte die stille Einsamkeit und zog sich immer weiter in die Tiefen des Bayerischen- und Böhmerwaldes zurück. Dort verläuft heute der Gunthersteig, und zwar zwischen Niederalteich(Bayern) und Dobra Voda (Tschechien). In der totalen Einsamkeit des Waldes führte Gunther ein extrem asketisches Leben. Er ernährte sich nur von Wildkräutern. Eine Hirschkuh spendete ihm ihre Milch. Gunther wird in  alten Darstellungen u.a. mit einem Buch dargestellt.

"Die Gebende" mit einem Brotkorb und Haustieren. Es könnte eine Nonne sein, die im Kloster Rinchnach lebt, welches von Gunther und Gefährten gegründet wurde.

Vorstufe: Die Gebende und Haustiere
Hirsch

Wolf: Der erste Biograph vom heiligen Gunther hieß Wolferus

Harfenspielern und blaue Hirschkuh

Mutterschaf und Lamm

Seele
Vorstufe: Seele

Ereignis am Gunthersteig. Zwischen Mutterschaf und Hirschkuh einiges Federvieh, welches Gunther sich beim Fürsten zu verspeisen weigerte.

Leben des heiligen Gunther HIER

Quelle:
  • BAVARIA SANCTA - Leben der Heiligen und Seligen des Bayerlandes
    zur Belehrung und Erbauung für das christliche Volk - Bearbeitet von Dr. Modestus Jocham, Professor der Theologie und erzbischöflicher geistlicher Rat - Mit Gutheißung des hochwürdigsten Erzbischöflichen Ordinariats München - Freising, (1861) 
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  • Im Vergleich: Heiliger Wolfgang, geboren 924, gestorben 994 (70 Jahre)
                            Heiliger Gunther. geboren 955, gesorben 1045 (90 Jahre)
     
    Beide Heilige lebten viele Jahre als asketische Einsiedlder im Bayerischen Wald und im Böhmerwald 

12 Kommentare:

  1. Liebe Dori
    wunderschön gemalt, ich bin begeistert was ich so sehen darf in deinem Bild mit der Geschichte dabei!Die Einzelnen Figuren hast du toll erklärt!
    Ich wünsche dir und allen ob Mnesch oder Tier einen schönen Tag!
    Lieben Gruss Elke

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    1. Liebe Elke, es freut mich wirklich sehr, dass ich Dir als "neue Folgerin" meiner Internet-Präsentation ohne Umwege meine Erklärungen rüberbringen konnte. Lieben Gruß von Dori

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  2. wie in einer Märchenwelt, vor allem die Harfespielerin und die blaue Hirschkuh sind so lebensecht, und gut dass ein Wolf dabei ist. So, hoffentlich klappt das posten!

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    1. Eine gute Nachricht von Höhlenbewohnerin zu Höhlenbewohnerin, wirk-träumend vereint....

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  3. schön, eisen Prozess mit Dir zu verfolgen! Ich liebe den Wolf.

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    1. Danke, liebe Künstlerempatherin für die Betrachtung, auch des Prozesses, den vorzustellen mir ein echtes Anlegen ist. Der Wolf ist durch verschiedene Stadien gegangen und wollte einfach weder ein PFERD sein, noch stillstehen, sondern er wollte fliegen. Kannst Dir vorstellen, wie glücklich lächelnd ich war, als ich las, dass Gunthers Biograpf Wolferus hieß, da war der wolf nämlich schon im bild installiert. Ansonsten wäre er halt - oder IST es auch - ein Bayerwaldwolf gewesen, der ja damals dort wohnte, und heute auch wieder mehr,oder ein Wolfang-Wolf. Ich finde ihn freundlich und nicht unter-be-drückend, im Gegenteil: beflügelnd. Sieht nicht so aus, als ob er dem Mutterschaf mit Lamm oder irgendweiner Person oder einem der Tiere "zu nahe treten" will... Es ist ein spiritueller Wolf, deswegen magst Du ihn, gell....

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    2. Liebe Doria und Wolfsschwester!

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  4. I love seeing your visions worked out in your paintings. It is so wonderful to see how you can rework old paintings and bring new meaning. I like to imagine the ascetics living in the deep forest. :)

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    1. Dear blessed Lisa, I am sure, that you really can understand those hermits and their simple life, just living for to be friends of Jesus.

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  5. Dori, I LOVE this! Your determination, talent, fortitude and vision speak volumes. It is a beautiful work.

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    1. Dear Sandra, this comment makes a good night for me after a lot of troubles between the hours of the last days.

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  6. lieve Dorie,
    Mooie tekst en uitleg en de delen van het Schilder werk wat je laat zien
    Dat je na jaren  het op nieuw hebt uit gewerkt ,PRACHTIG!!
    Zo veel  leven in je schilderwerk,en altijd  met een verhaal.
    Lieve groet
    Christiene.

    Dear Dorie,
    Nice explanation and the parts of the work Painter what you show
    You have worked out in the new after years WONDERFUL !!
    So much life in your painting, and always with a story.
    with kind regards
    Christiene.

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