Zur Vorbereitung des Erntedankaltars benötige ich eine Woche. Zuerst drapiere ich die Kornähren und Trockensträuße, die ich während des Sommers bereits gesammelt und gebunden habe (zum Beispiel Johanniskraut, Kamille, Kornblumen). Dann kommen Früchte wie Äpfel, Kürbissse, Hagebutten, die Kartoffeln und Zwiebeln, Honigwaben, Trauben, Maiskolben und reife Sonnenblumenköpfe. Erst am Samstag vor dem Fest bringe ich die Blumen zum Altar, damit zum sonntäglichen Fest alles frisch ist. Seit 16 Jahren bin ich nun schon Messnerin.
Während meiner letzten Vorbereitungen am Samstag kommen wie jedes Jahr Alfred und Christine aus Bärndorf und bringen mir schöne Blumen und Früchte aus ihrem Garten. Christine ist der Ansicht, dass das Erntedankfest für sie das wichtigste kirchliche Fest im Jahr ist:
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Christine erklärt, dass wir ohne Gottes Gaben, ohne Essen und Trinken, ohne das, was auf unserer Erde wächst, nicht leben könnten. Unser Planet, unsere Erde, wäre ein wüster Steinhaufen ohne das, was auf unserer Erde wächst. Kein Leben, keine Blumen, keine Tiere, - nichts wäre auf diesem Steinhaufen. Aber so ist unsere schöne Erde voller Freude, voller Leben, voller schöner Dinge. Doch wir Menschen müssen verstehen, diese Dinge auch zu genießen, richtig zu genießen und unserem Vater im Himmel ein Dankeschön zu sagen, damit unsere Erde noch viele, viele Jahre so schön bleibt, wie sie jetzt NOCH ist.