Dienstag, 24. Februar 2015

Leben mit Bildern: "Der Fremdling" oder "Der Vogelbringer"

"Der Fremdling" (Detail, rechts etwas abgeschnitten)
Dieses Gemälde in Acryl-Lasur auf Holzplatte hat seit vielen Jahren einen dauerhaften Platz an der Ost-Wand unseres Leberaums. Wir haben kein "Wohnzimmer", sondern laut den Worten von Theodor Dressler (=Vati,+2002) haben wir einen "Leberaum"! - Dieses Gemälde - entstanden um die Jahrtausendwende - ist so hoch, dass es vom Boden zur Decke reicht und eine permanente Sicht in eine Welt öffnet, die ich gerne als meine innere Heimat bezeichnen möchte.

Wir befinden uns an einem ruhigen Ort im Bayerischen Wald oder einem anderem Mittelgebirge. Es ist Vorfrühling, ruhiges, mildes Wetter - gegen Abend. Einzelne Schneereste haben sich noch im Gebirge gehalten. Vor einer einfachen Hütte oder Stall befindet sich eine kleine einfachst gekleidete Familie, Vater, Mutter, Kind. Das Kind steht ganz unter dem Schutz der Eltern. Ein Mönch oder Pilger ist in die Szene getreten; auf der Schulter trägt er einen großen Vogel, ein Bussard oder so - Symbol für Weitsicht, Vertrauen und Stärke. Der Pilger kommt hinzu mit einer segnenden Geste. Der Vater öffnet gastfreundlich die Hände, als ob er zu dem Fremdling sagen möchte: "Bleibe bei uns, denn es will Abend werden..." Die Mutter hat eine Schale mit Essen bereit, die sie dem Gast anbieten wird.

Dem Ankommenden folgt eine weiße Taube. Das kann nur Gutes heißen!

In dieser neuen Serie "Leben mit Bildern" möchte ich euch in Intervallen verschiedene Gemälde zeigen, die im Stufferhaus ausgestellt sind und die eine starke Präsenz haben.

8 Kommentare:

  1. „Leberaum“: toll, das kannte ich noch nicht! Und passt ganz toll zu Euch.
    Könnten wir unseren Körper als Leberaum sehen, hm…

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    1. Hey, noch wach :)

      Bin am Weg zur Dusche, Leberaum reinigen, Foxi auf den Beinen, mit lieber Schwester im Herzen!

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  2. Ein ganz starkes Bild! Und obwohl ich euren 'Leberaum' so oft betrete, könnte ich nicht auf Anhieb sagen, wo es hängt! Etwa an der Wand rechts vom Ofen, hinter der großen hölzernen Tafel, auf der du Kunst fabrizierst und Essen anbietest? Das klassische Motiv: Fremdling tritt ein beim warmherzigen Gastgeber, hast du wunderbar ruhig und innig dargestellt. Mit solcher Kunst lässt es sich wohl leben ...

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    1. Danke, Carola!

      Spontan fiel mir beim Lesen Deines wunderschönen Textes ein, dass Du deshalb nicht sofort konkret wusstest, wo das Bild hängt, weil es in der Tat nicht nur sehr zurückhaltend trotz der Größe des Formats ist, nein, es ist denke ich, ein echtes "Fenster", ein lebendiger Spiegel von dem, worum es letztlich im Stufferhaus geht, sodass Gäste gar nicht mehr merken, oder bemerken, dass da ein Bild hängt. Fast kein Gast, nein, KEIN Gast (höchstens einer oder so) kommentierte bisher von sich aus spontan dieses Bild, weil es mit dem Leben hier so gut wie EINS ist, sodass keine(r) merkt, dass da ja ein Bild ist.......

      Es hängt seitlich an der Wand neben dem Ofen, hinter dem Artus-Tischrunde-Tisch (="hölzerne Tafel").

      Herzensgruß!

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  3. Ich kannte den Leberaum von Vati auch noch nicht, coole Bezeichnung. Den Vogel möchte ich auch auf meiner Schulter sitzen haben

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    1. Das ist eine wirklich supertolle schöne Imagination, auf welche ich bisher noch nicht gekommen bin: Solch einen Vogel auf der Schulter sitzen haben! JAA!! Will ich auch!!!

      Wir haben jetzt ein Wolfkind. Ob der Rambowolf von uns früher schon mal geträumt hat?

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  4. Dorie, wonderful lives large painting, nice to see
    it shifted the room boundary and gives a special atmosphere weer.fijne explanation .....
    greetings Christiene .................

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    1. Thank you and thank you, that you like the explanation!
      LOVE and greetings to you and to special-atmosphere-Netherlands - your Dori

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