Montag, 19. Juli 2010

Früchte (Blüten) schwerer Arbeit


Im Noviziat war ich anfangs darüber sehr betrübt, daß mich die Novizenmeisterin für die Küche bestimmt hatte, denn ich kam mit den Töpfen nicht zurecht,weil sie riesig groß waren. Am schlimmsten war es, Kartoffeln abzugießen; manchmal fiel mir die Hälfte aus dem Topf. Als ich es der Novizenmeisterin sagte, meinte sie, ich würde mich langsam daran gewöhnen und es einüben. Die Schwierigkeit ließ jedoch nicht nach, weil meine Kräfte sich mit jedem Tag verringerten, und wegen fehlender Kraft entfernte ich mich, wenn es zum Kartoffelabgießen kam. Die Schwestern bemerkten, daß ich mich vor dieser Tätigkeit drückte und wunderten sich sehr.; sie wußten nicht, daß ich einfach nicht helfen konnte, trotz Eifer und Selbstüberwindung. Mittags, bei der Gewissenserforschung, beklagte ich mich bei Gott über die mangelnde Kraft. Da hörte ich in meiner Seele die Worte: "Ab heute wird es dir sehr leicht fallen, ich werde deine Kräfte stärken." Am Abend, als die Zeit des Kartoffelabgießens kam, eilte ich als erste im Vertrauen auf die Worte des Herrn. Mit Leichtigkeit ergriff ich den Topf und goß die Kartoffeln ganz gut ab. Als ich aber den Deckel abnahm, um die Kartoffeln abdampfen zu lassen, erblickte ich, statt der Kartoffeln, ganze Bündel roter Rosen im Topf, so schön, daß es schwerfällt, sie zu beschreiben. Noch nie hatte ich solche gesehen. Ich wunderte mich sehr und verstand ihre Bedeutung nicht, aber da hörte ich in meiner Seele die Stimme: "Deine schwere Arbeit verwandle ich in schönste Blumensträuße, deren Duft bis zu meinem Thron aufsteigt." (aus dem Tagebuch der hl. Schwester Faustina)

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