Montag, 1. November 2010
Die Tagebuchschreiberin mit Katze und Bild
Heute, am Tag "Allerheiligen", stoße ich auf folgenden Text:
"Mit der Üppigkeit und raffinierten Verfeinerung eines Lebens, das nicht mehr der unmittelbaren Bedürfnisstillung dient,wächst auffälligerweise auch seine Infragestellung. Der Sinn des Ganzen erscheint plötzlich zweifelhaft. Gegenüber der banalen und zukunftslosen Hektik in körperlichen oder ästhetischen Vordergrundbefriedigungen entwickeln sich radikale Tendenzen zu einem neuen, gesammelten, "einfachen Leben".
Gesegnet war die Zeit, als Einsame ihre Abgründe erproben konnten, ohne als Besessene oder Gestörte zu gelten. Ihr Mangel an Gleichgewicht wurde nicht negativ bewertet. Sie opferten 10, 20 Jahre, ein ganzes Leben einer Ahnung, einem Blitz des Absoluten zuliebe.
Was hier gewonnen werden kann, läßt sich nicht ohne Hingabe, ohne Radikalität erfahren. In die "Wüste" zu ziehen, plant man nicht; man folgt dabei vielmehr einem Ruf. Wüste, Nullpunkt, Askese sind Worte, die ein Vakuum beschreiben. Wenn man sich darauf besinnt, wie dieses Vakuum gefüllt werden könnte, ist es schlechterdings nicht möglich, in der horizontalen Dimension zu verharren. Es geht vielmehr um die Wiedergewinnung der vertikalen Dimension, um die Einwohnung der Ewigkeit in die Zeit...
DercSegler fotografierte, wie ich mit dem schlafenen Foxi gerade die Zeichnung mit oben genanntem Titel anfertigte.
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