Samstag, 26. Oktober 2013

Adelheid von Burgund


Zum Thema: "Unterwegs" - Blechaktion zur Weihnachtszeit in Allersdorf - arbeite ich, das warme Wetter ausnützend, täglich mehrere Stunden auf der Straßen-Südseite, neben mir Timmi.  Von einer Kötztinger Pfingstreiter-Aktion vor etwa zehn jahren habe ich einen guten Fundus von Blech-Reiterfiguren, die ich verwenden kann oder die ich umarbeite wie diese "Adelheid von Burgund".

Sie war ursprünglich eine Marienfigur mit Kind auf Esel - Flucht nach Ägypten - mit rein blauem Gewand und rostigen Heiligenscheinen bei Mutter und Kind. Diese Figur war ganz schön, aber passte nicht zu meinem Konzept für Allersdorf. Ich holte die Figur (FigurEN - es sind zwei) erst mal hervor und stellte sie einige Tage bereit, um einen Impuls zu bekommen.

Dieser Impuls kam von Elke. Sie wollte wissen, woher eigentlich der Name "Elke" kommt und fand nach einiger Suche heraus, dass ihre "Namenspatronin" Adelheid von Burgund ist. Eines Morgens sagte sie zu mir: "Ich hab Dir was zu Lesen ausgedruckt", und legte zwei blätter Papier neben meine Blecharbeiten auf die Straße. Erst am nächsten Morgen zum Terassen-Frühstück (warm!) las ich den Text, war fasziniert und wußte sofort: Die jahre-alte Marienfigur mit Kind wird zu Kaiserin Adelheid mit Kind Otto umgearbeitet. Ich erfüllte wie in Trance die Figur mit neuer Ausstrahlung und war so angetan, dass ich die zweite Marienfigur ebenso umarbeitete. Wieder am nächsten Morgen las ich die Stelle in Psalm 24: "Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe. Wer ist der König der Ehre? Es ist der Herr Zebaoth, mächtig im Streit."

Meine Nachbarin Doris, vor deren Garage ich beide Figuren an der Holz-Wand befestigt hatte, sprach mich am wiederum nächsten Morgen an, sagte erstens, dass die beiden Figuren auf jeden Fall dort bleiben sollen :) und bemerkte zweitens auch einige signifikante Unterschiede, sodass für mich nun kein Zweifel besteht, dass ich beide Figuren präsentieren werde: Maria mit dem Jesuskind (Einzug) und Adelheit von Burgund mit Otto (Weg durch die Geschichte).


Adelheid und Otto

Timmi und Figur Adelheid auf der Sonnenseite der Straße
Maria
beide Figuren an der Holz-Wand
Gesichter von Maria und Jesus
Gesichter von Adelheid und Otto
Timmi auf der Straße, Foto: Ernst-Martin

Historisches über Adelheid

Sehr guter Dokumentarfilm über Adelheids Leben

16 Kommentare:

  1. oh my goodness, so charming. It has been a joy to see all these pieces you have been sharing with us!

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    1. Your words from heart move my soul. Thank you, Tammie!

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  2. Dori, these are beautiful and so is the story of Adelheid...wasn't familiar with her. You are such a wonderful artist...so much emotion in the faces. I am pulled into your art and your story...wonderful!

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    1. Dearest Thistle, I have to tell you, that I wasn't familiar with Adelheid's life-story, too. If Elke hadn't given to me the text, I would be poorer today.... Thank you for your deep understanding of my work!

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  3. Dori, I am sorry...not sure what went wrong with my comment. meant to type...your art is beautiful...and so is the story...

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    1. I dont see anything going wrong, I only feel a good energy to read all these your wonderful words. Thank you once more, dearest Thistle!!

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    2. Thistle cove, sometimes google translate interprets our words in a funny way.

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    3. Wise Ramona, funny google :)

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  4. Das Timmifoto mit der Figur und das von Ernst Martin sind süß

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    1. Mir gefällt, wie der Timmi so schön auf dem harten Stein weich liegt! War wieder sehr bereichernd mit Dir heute Nachmittag!

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  5. liebste dori-

    me voilà enfin! (hier bin ich endlich!)



    wo soll ich anfangen?

    erstmal: der ausschnitt sprang mich regelrecht an, vor allem ottos waches, frisches, helles gesicht, so ganz in einer linie mit dem der mutter. gut fest hält sie ihn, klammert nicht, sondern lässt ihm seinen raum. eine total entspannte, dennoch innige haltung, ottos offene arme signalisieren: willkommen, welt, in die ich mich ganz beschützt begebe, doch bereits jetzt ein stück losgelöst vom mütterlichen. fast gibt sie ihn schon her, an seine spätere aufgabe, sie löst sich von ihm, sicher schweren herzens, wie alle mütter ... versunken ihr blick auf den sohn, der da so selbstverständlichen mit weltlichen insignien - der krone - in eine unbekannte zukunft reitet.
    wie wundervoll das wärmende braun ihres umhangs und des fells des pferdes. dazwischen als bindeglied das braun seines haares. das pferd blickt zielgerichtet nach vorne, ist sich seiner bedeutungsvollen aufgabe bewusst, zwei weltliche herrscher zu tragen. dennoch kann die ganze figur ihre ursprüngliche bestimmung nicht verleugnen: maria mit kind auf der flucht.
    für diese figur hast du dich auf wenige, aber schön miteinander harmonierende farben beschränkt. doch was wäre das ganze ohne diese dahergewehten blätter auf dem grauen asphalt, die sich fast wie ein heiligenschein um mutter und kind gefunden haben und so die einheit der beiden noch betonen? - hast du sie bewusst so drapiert, oder lagen sie nur zum zeitpunkt der aufnahme so und nicht anders? - sie passen farblich auch wunderschön zu den kronen, bei denen mir auffällt, dass die innenseite jeweils nicht so nach außen zackt wie die außenseite. so als wären sie an dieser stelle einst 'zusammengewachsen' gewesen und seien jetzt auseinandergeschnitten worden, weil der lauf des lebens halt auf trennung ausgerichtet ist.
    und so ist diese figur eine ganz wundervolle komposition mit geschichtlichem hintergrund, zeitlosem grundthema der mutter-kind-beziehung, der verbindung mensch-tier und nicht zuletzt den feinen zeichen der vergänglichkeit in gestalt der abgefallenen gelben blätter, die hier auf der straße noch einmal einen bedeutungsvollen zwischenstopp machen dürfen, bevor sie ganz vergehen.




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    1. Das ist unglaublich wunderbar, was Du hier geschrieben hast, einfach unglaublich wunderbar!! Ich danke Dir für solch eine Ein-Sicht, Tief-Sicht, Innen-Sicht. Faszinierend, Deine Art, Dich in das Abenteuer eines Werks zu begeben mit allen Aspekten und Bedeutungen. Ich erlaube mir, diese Stellungnahme an Ernst-Martin weiterzugeben.

      Die Blätter haben sich natürlich selber drapiert, du kennst mich, und ich empfand sie wie Du als Co-Stilmittel :)

      Bon nuit, ma chere solei!

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  6. nun zu den beiden figuren vor der holzwand:

    kraftvoll treten die beiden rösser an, man sieht ihnen die innere kraft an, die sie treibt. fast im gleichschritt das linke vorderbein gehoben, so ergibt sich viel dynamik. die beiden figuren sind wunderbar gelungen, fast möchte man selbst zum reiter werden.
    und noch eins fällt mir auf: blech, vor allem farbiges, harmoniert herrlich mit holz, vor allem, wenn dies durch die struktur der scheite einen so lebendigen hintergrund abgibt. ganz anders als wenn du deine figuren an deine steinmauer lehnst!

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    1. Danke, Carola!

      Stimmt: Ich empfinde die Pferde auch als starke Träger, Wegbegleiter, Unterstützer....

      Ja, solch eine Holz-Wand ist schon was Schönes. Ich liebe sie auch sehr, und es ist so einfach, die Figuren mit 2 oder 3 Mini-Nägeln daran provisorisch aber haltbar zu befestigen. Heizen dürfen die Kittelmanns halt bis Mitte November ihr Holz auf keinen Fall :) :) :)

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  7. The colors are so rich! I love how you transformed the old metal to fit the new. Very frugal:)
    Adelheid is so stunning, but in a quiet, soft way, which is Dori's way.
    Exciting new project takes shape! I am with you.

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    1. "...but in a quiet, soft way, which is Dori's way."

      Dearest Ramona, how do you find such beautiful, spirtual words and feeling, though you know my so often too loud, distressed and uncalm behavior? You see more and deeper inside into the truth. You are an artist and an artist-friend and a blessed sculptor and a wonderful heart-friend!

      Yes, the project takes shape, and I feel good, knowing your heart and art-feeling with me.

      THANK YOU!

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