Freitag, 29. November 2024

Ein Licht leuchtet auf am Xaverhof

Im Stall ist es hell geworden.

 Ja, tatsächlich: Im Stall am Xaverhof ist es hell geworden! Wie das? Ich bin seit 18 Jahren gewöhnt, in der dunklen Jahreszeit meine abendliche Stallpflege mit der Stirnlampe zu erledigen - eins mit der Jahreszeit. Doch dann kam Adelson.

Adelson ist der Sohn meiner im Sommer verstorbenen Freundin Adelheid. Von weit ist er angereist, um ihren Haushalt ordnungsgemäß aufzulösen und ihr eine würdige Beerdigung zu organisieren. Viele Jahre hatte er keinen Kontakt mehr mit seiner Mutter.  Doch sie sollte nicht namenlos irgendwo vergessen unter vielen Namenlosen beerdigt werden. Nein, das wollte er nicht.

Beerdigung von Adelheid Im August

 

Vor etwa einer Woche steht Adelson plötzlich vor meiner Tür. Er sucht eine Herberge. Im Moment hat er weder Geld noch Arbeit. Wohin? "Ich übernachte gern auch im Heu beim Xaverhof, macht mir nichts aus, bin gewöhnt, irgendwo provisorisch zu nächtigen". 

Xaver hat eine offene Tür und ein offenes Herz. Dass Adelson hier Station machen darf, ist selbstverständlich. Nach einem Rundgang wird entschieden, sie schlafen und hausen beide zusammen in der Küche, weil da ein funktionierender Ofen ist. Doch der ist eiskalt und Xaver kann sich kaum auf den Beinen halten, denn er hat sich einen grippalen Infekt zugezogen. 

Adelson holt Brennholz, und binnen kurzer Zeit ist das Stübchen warm und behaglich.



 

Die kalte einsame Stube wird zum gemütlichen gemeinsamen Aufenthaltsraum.
 
Xaver bekommt noch ein warmes Abendessen gezaubert und schläft wohlbehütet .- noch mit Jacke - ein


Zwei Tage später hat Adelson ein Licht für den Unterstand eingerichtet. "Brauch ich nicht!" hab ich gesagt. Doch dann merke ich wie viel besser das Ausmisten jetzt funktioniert. Da beim Xaverhof keine Straßenbeleuchtung verläuft, ist es da richtig Nacht. Das finde ich toll! Es kann aber bei nicht funktionierender Stirnlampe vollkommen schwarz werden - hab ich auch schon erlebt.


Nach einer Zeichnung von Johannes Jung vom Gnadenhof Erdlingshof hat Adelson eine Heuraufe gebaut. Heuraufen sind heutzutage so konstruiert, dass die Tiere den Heustaub weder in die Augen, noch ins Genick bekommen, sondern bodennah fressen. So wird auch weniger Heu verschwendet.

Heute Nachmittag ist Xaver hingefallen und hat sich am Bein weh getan. Adelson war vor Ort und bestellte einen Krankenwagen. Es wurde zum Glück nichts Schwerwiegendes festgestellt und ich konnte Xaver am Abend wieder vom Krankenhaus nach Hause bringen, wo ihn natürlich eine warme Stube und eine stützende Hand erwarteten.

Meine Freundin Adelheid hat mal gesagt: "Wundere dich nicht, Engel müssen weiterziehen!" Adelson hat nun ab kommender Woche eine Einladung für ein Stellenangebot in Berlin bekommen. Als Tiefbau-Facharbeiter kann er dort gutes Geld verdienen. Aber der Weg ist weit und die Entscheidung groß. 

 "Ich frage mich, ob ich wirklich dahin gehen soll. Sie haben für mich schon alles bereit, Zimmer, die Bahnfahrt wird erstattet. Aber ich kann doch den Xaver nicht allein lassen..."

Es ist Licht geworden im Stall vom Xaverhof

Wie es mit uns weiter geht - das liegt im Nebel..

"Wenn du Zeitlang in Berlin bekonmmst und gerne wieder zu den Schafen möchtest, dann komm einfach wieder her. Ich habe gemerkt, du bist ein guter Kerl!"


Mittwoch, 27. November 2024

Bayerwald Festival Nr. 28, 2024: Gute Nacht, Teenager!

Nun haben unsere acht Küken das Babybett unter ihrer Glucke verlassen und ihre eigenen Betten gefunden. Alle Acht in einer Reihe. Unter ihnen sitzt ihre Tante Phia. Die Glucke Augustina (weil sie im August Mutter wurde) hat somit ihr Erziehungsziel erreicht.

 
GUTE NACHT

Freitag, 22. November 2024

Das letzte Schneefeld - Gemälde alt- neu

Heute beginne ich meine neueste Bilderklärung gleich mal mit einem Detail, in welchen eine Malerin vorkommt. Sie sieht mir denke ich recht ähnlich. Sie steht auf Schnee vor ihrer Staffelei. Hinter ihr zwischen Tulpen und Narzissen seht ihr ein schwarzes Schaf und im Vordergrund ein Tippizelt, welches damals aufgebaut war, als das schwarze Lämmchen Scholastikea und der schwarze Don Bosco in der sogenannten Pilgerhütte geboren wurden. Ein Ort, den die Malerin noch im Herbst verlassen hat, um am Xaverhof unterzukommen mit ihren Schafen.

 
Während die ersten Frühlingsblumen durch den Schnee kommen, sitzt Xavers Mutter Maria auf einem einfachen Stuhl im Freien, um sie sind die liebevoll angenommenen Schafe.
 

Das Gemälde "Das letzte Schneefeld" begann ich 2007, ein Jahr nachdem ich die sogenannte Pilgerhütte mit meinen 8 Schafen verlassen habe und beim Xaver Raum für meine Herzenskinder bekommen habe. Das Gemälde hieß damals "Die Station" und hat autobiographischen Charakter. Am hinteren Schaf erkennt ihr, dass ich hier mit dunklem, flüssigem Bienenwachs gearbeitet habe. 

Der neue Titel "Das letzte Schneefeld" wird nun schon ersichtlich. Wir sehen nun eine Kuh, die von einer Bäuerin gemolken wird, einen Hund, eine offene Feuerstelle und einen einsamen Schlitten, der mitten im Schneefeld seht. Wegen der feurstele hieß das Gemälde nun "Bachs Naturcamp". Das war 2017, aber da geb es das Schneefeld so noch nicht.

 
Die Kuhmelkerin - sie war ganz ursprünglich eine Wollspinnerin.

Ein Engel

2 Jakobschafe im Frühling

Ich datiere zurück auf 2017, wo ich mit der Überarbeitung begonnen habe.

 

 

Am Tisch im Freien
Kürzlich waren noch 3 Personen am Tisch. Die 3. war hinten neben dem Hund. Da ist nun neu das Schneefeld.
 

Das war die einzige aber weltumwälzende Veränderung, die ich gestern am Gemälde vorgenommen hatte.

Da alle anderen Flächen oliv oder dunkelbraun sind, ist mit dem isolierten weißen Schneefeld eine Bildaussage "Das letze Schnefeefd" entstanden, die ich bejahe oder annehme.. Ich nehme sie an.

Vollbild



 



Dienstag, 19. November 2024

Weihnachten in den Kinderherzen vorbereiten

Iris bei einer Krippenspiel-Aufführung in der Christuskirche Viechtach, 2019, rechts ihr Sohn Luis  

 

Weihnachten in den Kinderherzen vorbereiten

Die Theaterpädagogin und Religionspädagogin Iris Marchl erstellt auch dieses Jahr wieder ein eigenes Krippenspiel

Seit vielen Jahren kommt die evangelische Kirchengemeinde Viechtach in den Genuss von wunderbaren Weihnachtsspielen mit Kindern. Die Stücke sind alle von der Theaterpädagogin und Religionspädagogin Iris Marchl erfunden und werden von ihr mit technischer Unterstützung Ihres Ehemannes Bernhard mit Kindern verschiedener Altersgruppen eingeübt und unter ihrer Leitung aufgeführt.

 "Bereits vor 25 Jahren habe ich meinen Beruf hier im Bayerischen Wald begonnen. Damit starteten bereits die ersten Krippenspiele in Viechtach. Ich erlebe jetzt teilweise sogar schon die Kinder der damaligen Theaterkinder", erklärt Iris Marchl. 

Schon vor den Herbstferien startete das erste Treffen für das diesjährige Krippenspiel. Die engagierte und kreative Pädagogin hat die Ideen der Spieler beim ersten Treffen fleißig mit geschrieben und dann während der Herbstferien das neue Krippenspiel in Form gebracht. Und es gibt noch eine Besonderheit: Dieses Jahr griff sie die Idee ihres Sohnes Luis auf, der das Krippenspiel konzipiert und mit ihr zusammen geschrieben hat. "Luis ist 10 Jahre alt, wird in 3 Wochen 11." Die wesentliche Handlung hatten die Kinder zusammen mit Iris Marchl am ersten Probentermin festgelegt. "Somit erleben die Kinder auch, dass es ihr Stück ist."

 Die Proben finden in der evangelischen Christuskirche Viechtach jeden Freitag von 14.3o Uhr bis 15.30 Uhr statt. Ein Hinzukommen ist möglich, beispielsweise können Schäfchenrollen und Engelrollen jederzeit hinzugefügt werden. Neuzugänge können bei Iris Marchl oder im evang.Pfarramt angemeldet werden. Die Altersstufen reichen von ca 4 Jahren bis 12 Jahren. Die Aufführung findet am 24.12.24 um 16.30 Uhr in der evangelischen Christus Kirche in Viechtach statt.

Eine zweite Aufführung an einem anderen Ort, beispielsweise in einem Altenheim, wird noch angedacht und mit den Spielern und deren Eltern gegebenenfalls besprochen. 

Iris, Bernhard und Luis


Iris bei den Proben für das Krippenspiel 2023 

Eine tolle Berichterstattung in beiden Lokalzeitungen! Im Bayerwaldboten ist sei sogar Person des Tages! Glückwunsch!


Sonntag, 17. November 2024

KH's Geburtstag

Stufferhaus am Morgen des 16. November 2024

 An diesem Tag liegt eine besondere und feierliche Stimmung in der Landschaft: KLAR! Karl-Heinz hat Geburtstag! Heute vor 73 Jahren hat er das Licht der Welt erblickt. Es war für unsere Großmama nicht leicht, noch rechtzeitig eine Hebamme zu bekommen. Es gab im kleinen Dorf Mühlfeld, Oberfranken, weder ein funktionierendes  Telefon noch ein fahrbereites Auto. Zu Fuß ist Vater Xaver losgezogen um die Hebamme zu organisieren. Sie kam dann auch, mit dem Strickzeug, und stellte sich auf eine lange Zeit ein. Doch zum Stricken kam sie gar nicht mehr. 

Und flugs ging die Kunde von der fruchttragenden Sonnenblume zu den erntebereiten Kartoffeln über die Lauchpflanzen zum Grünkohl, von dort zu Kohlmeise und Dohle und der Himmel glänzte und ein Stern erzählte es dem anderen: Karl-Heinz ist da!

Wir beschließen diesen wunderbaren Tag in abendlicher Runde mit gutenFreunden Freunden. Scharfe Bohnensuppe, dorisch, Äppelwoi, selber vor 3 Wochen von Karl-Heinz aus den Gartenäpfeln gepresst, schlichtes Brot, Gartenhimbeernachspeise von Monika. 

Der Jubilar lädt zum selbst angesetzten Äppelwoi ein

Reich gedeckter Tisch und Gespräche. Es darf auch gelacht werden.


Nicht alles muss immer Bier-ernst genommen werden.


Und ein klarblauer Tag neigt sich in ein neues Lebensjahr. ALLES GUTE!!






"Wenn ich in den Himmel schaue und die vielen Sterne sehe, dann ist das wie eine Reise in die eigene Seele." (Zitat Tante Ingrid) 



Foto von Monika gemacht - 🕯🕯🕯🕯

Der blaue Stern obendrüber - Bastelarbeit von Lena - ist das Hübscheste!!! :))))))))

Gruß von Omadori :))))

Gemeinschaft formt!


Donnerstag, 14. November 2024

Hallo erster Schnee!

Ankunft in Fernsdorf, 16.00 Uhr. Blick nach Osten, heranzoomen: Der Xaverhof  liegt still im ersten milden Schnee-Weiß. Was wird mich erwarten?

 
Gut gelaunt mit frischem Heu ausgestattet begrüßt mich die Herde.

Hallo Xaver!

Die Schafe überlegen sich, ob sie auf die Weide gehen sollen.

Wintermodus ist Scho Seppes Wohlfühlzeit!

Oder doch lieber auf eine tolle Portion Heu warten und staunen, dass es Winter ist.

Unsere beiden Baumschläferinnen spielen heute Nacht, sie sind Christbaumkugel.

Dienstag, 12. November 2024

Inspiration durch Heilige - heute: Der Heilige Martin

Diese lebensgroße Blechfigur des Heilgen Martin war unter anderem bei meinen sogenannten "Glückspferden" in Kirchaitnach aufgestellt. Es zeigt den Heiligen Martin von Tours als berittenen Soldaten bei der bekannten Szene der "Mantel-Teilung"

 Der Martinstag ist am 11. November. Es sind mit diesem Tag viele alte Bräuche verbunden. Sehr gerne mag ich die "Bimmelbuben", die vor dem Martinstag im Dorf mit Viehglocken von Haus zu Haus ziehen und das Gedicht vom "Hirt mit seiner Girt" vortragen. Ein altes Gedicht in Bayrischer Mundart,welches vom harten Leben der Viehhirten erzählt. Ab Martini war für die Hirten Winterpause. Xaver ist früher als Bub auch dabei gewesen und hat das Gedicht noch präsent. 

Hier kamen mal die Dorfbuben zum Stufferhaus:

https://youtu.be/x-laXTEo1w4 

 Ein Martins-Brauch, den ich auch sehr gerne mag, ist das Singen und Wandern der kleinen Kinder am Abend des Martinstags mit ihren selbst gebastelten Laternen. Meine Enkeltöchterlein waren auch heuer wieder dabei, sowohl meine beiden Münchner Kindel, als auch meine Waldlermädels. In Viechtach gab es eine Messe für Kinder in der Augustinuskirche und ein Fest mit vielen selbstgebackenen Kuchen im Kindergarten-Garten.

Zusammen mit Sophie und den Kindern habe ich am Vortag von Martini einen Apfelkuchen für das Martinsfest gebacken.

 Impuls: Teile deinen Mantel, wie es der Heilige Martin getan hat.


Der Heilige Martin im Schnee, Kirchaitnach, Installation "Glückspferde", Januar 2016



Montag, 11. November 2024

Die kleine Kranzwinderin

Auf dem Wegrand zum Stufferhaus hat sie unterwegs die letzten Herbstblumen gefunden, auch einige Strohhalme. Und auf einmal sitzt sie am Malerzimmertisch und windet einen Kranz. Auch zwei Federn, die sie unterwegs gefunden hat, werden mit eingewoben.

 
Geschicklichkeit und Feinmotorik und einfach Ideen haben. Widerspruch ist nicht möglich. Kommt die Inspiration, kann niemand die kleine Künstlerin bremsen oder maßregeln.

Hier das Ergebnis: Kranz, gelegt auf die Rückseite eines Doribilderbuchs


Sonntag, 10. November 2024

Im Nebel

Wo ist Pony Scho Seppe? 

 
Die Schafe begeben sich allmählich zum Offenstall, wo warmes Heu zum Abendbrot wartet.

Da ist er ja! Komm heim, Scho Seppe!

Blume, Asche, Gutenacht

Unsere acht Küken, geschlüpft im September 2024, sind mittlerweile richtige Teenies geworden. Hier haben sich gerade zur Nachtruhe begeben: ...