Abschied von Altschaf Kaisa

Ich finde Kaisa auf der Weide ganz allein

Als ich gestern zur Ranch komme, stelle ich fest: Alle warten und sagen Hallo, doch wo ist meine kleine Kaisa? Im Stall auch nicht... Manchmal isoliert sie sich von der Herde, weil sie Angst hat, umgerannt zu werden. Sie ist nämlich nicht mehr so standfest. 

Nein, nicht im Unterstand, nicht im Stall. Ich gehen  über die weite Weide - 

Oh, da liegt sie - - was ist mit dir, Kaisilein? 

Vorsichtig und mit aller kraft, die ich aufbringen kann, ziehe ich das Schäflein aus der Hecke heraus. Nun bloß nicht das Auge mit Ästen verletzten. dann setze ich sie hin. Ein Schaf darf nicht lange so auf der Seite liegen. Wie viele Stunde bist du schon gelegen? Kein Mensch ist in der Nähe, aber der blaue Himmel und mein Handy. Tierarzt anrufen, es geht zu Ende.. 

Es gelingt mir, das Tierchen hinzusetzen. "Warte, ich bring dir Heu, Brotstückchen und Lämmerkorn!" 

Kaisa sitzt und blickt sich um.

 

Vertrauensvoll nimmt sie das Heu und die Leckerbissen an. 

 

Ich hebe sie auf, sie will laufen, doch sofort bricht sie wieder zusammen.

Kaisa ist nach einem langen Leben am Gnadenhof Xaverhof und nach einer alten Verletzung im Hüftbereich müde geworden. Nun heißt es warten..

Der Tierarzt kommt, auch Johannes Jung vom Erdlingshof kommt und auch der Xaver ist nun eingetroffen. Unser Schäflein überlässt sich ohne auch nur eine einzige Bewegung still ergeben auf unsere Entscheidung ein und schläft so sanft, wie man es sich nur wünschen kann, ein und fliegt in den Abendhimmel zu den immergrünen Weiden.