Montag, 23. Mai 2011

Im Maigarten

Es gab so viel zu tun, bis tief in die Nächte hinein. Dennoch wußte die Seele, daß sie noch nicht genug getan hatte, noch nicht genug geliebt hatte. Erschöpft läßt sie sich mit einer Tasse Tee auf eine kleine Pause nieder, wissend, daß, was sie getan und geliebt hatte, weniger war als ein Tropfen vom Ozean. Da kam ihr kleiner Freund, noch ein Kind; er war müde, sagte: "miau". Sie setzte ihn an ihr Fußende, damit er ein wenig schlafen könne. Um ihn nicht aufzuwecken, zwang sie sich, eine Weile still zu halten und dem Vogelsang zu lauschen. Da fiel sie selbst in einen kurzen Schlaf. Irgend eine kleine Bewegung ließ sie erwachen. Erstaunt öffnete sie die Augen und erblickte einen Maigarten, darüber wölbte sich der Abendhimmel. "Wo bin ich?" fragte die Seele - wie nach einer langen Reise - Sie schaute ein wenig umher und stellte fest: Es ist alles an einem vertrauten Platz, alles -nah und fern - an seinem Platz der Ordnung. Es ist alles richtig, so ist das mit dem Paradies. Das ist ein Schimmer davon. Sie erhebt sich und geht wieder in ihren Alltag.
Detail:
Frau mit Hase und Pony

4 Kommentare:

  1. What you describe is exactly how I feel, sitting here now with my cup of tea, and my cats the children who do not know or understand the 'never enough'. Beautiful and natural drawing as always.

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  2. Thank you, Stille Linde! I am happy to find you here now with a cup of tea and sharing similar feelings.

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  3. Wonderful drawing Dori! I am there with you too.
    The story you write is interesting to me. I sometimes slip into these Other places when I quiet myself. I love how the cat helps you to enter the quiet space by sitting on your foot!:) This is how everything fits together so perfectly, so beautifully.

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  4. This is beautiful, what you say, Ramona! Thank you!

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