Donnerstag, 4. Juli 2013

"Schutzraum für Lämmer" - ein Gemälde spiegelt einen Prozess wider




Bildprozesse:

Als ich das Gemälde "Anders Leben" an eine bestimmte Stelle in meinem Atelier plaziert hatte, merkte ich, dass die am Tisch sitzende Person auf die Dauer zu dominant war. Seit gestern drängte es mich stark, hier mit Terpentin "TABULA RASA" zu machen. Heute gab ich dem Drängen nach, und es entstand ein lichter Freiraum, in welchen ich die beiden Lämmer (Stella und Kyrilla) - aus aktuellem Anlass - plazierte. Wie klar sie sich positionierten!
Die beiden neuen Lämmer haben also bereits einen Job als Modelle und Inspirationsquelle!

Bedeutung:

Die statisch sitzende Person  hat immer nur geplant und gerechnet und die Ankunft der Lämmer durch Überschlagsrechnungen, Studien und Skizzen teils verhindert, teils aber auch vorbereitet. Nun hat sie die Bildfläche verlassen und den Neuankömlingen einen Raum gegeben. Mit den Füßen ist sie noch anwesend, das heißt, sie ist ge-erdet und demütig. Das blaue Lamm symbolisiert all die Lämmer, die eines Schutzraums bedürfen.


Hilde: "Entscheidend ist nicht, wie viele Waisenkind-Lämmer du aufnimmst, sondern die Einstellung ist entscheidend."

Verwaschene, kühle Vorstufe, Stunden später farbstärker
Farbiger!
Detail mit schafendem Hund, Hühnern, nachdenklichem Gesicht und Hase
Detail mit Pony, Lagerfeuer und Schafen
Detail mit ankommendem Reiter

7 Kommentare:

  1. Dori, aren't we all in need of some kind of shelter? emotional, spiritual or physical...we all need shelter. love your painting!

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    1. You are so right, Thistle! We have to give shelter, when it's in our possibilities. prayers also are important. Hope to see you soon in your Blog. Blessings for you and your farm, greetings from Xavier!

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  2. guten morgen, tabula rasa - frau!

    hab grad dein 'tara - bild' betrachtet, zu dem mir spontan marc chagall einfiel, der ja auch öfters mensch und tier so einfach mal aufs dach verfrachtete.
    stella und kyrilla geht's da oben am kirchendach richtig gut, recht frech gucken sie auf das tierische gewimmel unten vor der kirche hinunter. sie scheinen wie vom himmel gefallen, haben unsere erde noch nicht ganz erreicht. aber das blaue schaf, das majestätisch fast den gesamten boden vor der kirchenwand einnimmt, bildet die brücke vom himmel zur erde.

    witzig die nur noch als zwei füße wahrnehmbare menschin, die du aus dem dienst entlassen hast.

    und dann der herannahende, geheimnisvolle reiter, in einen extra-rahmen gestellt, damit er auch ja nicht übersehen wird. er liegt exakt auf einer geraden mit den beiden schafen am dach und blickt interessiert auf das geschehen im hof unter ihm. auch ein himmelsbote?

    im vordergrund des 'tara'-gemäldes halten der menschenkopf unten links und das pony unten rechts eine schöne balance als bildbasis. die tiere drängen sich wie gewohnt aneinander und um das feuer, einige streben sogar etwas weg richtung leiter. die, so entdecke ich eben, führt - mathematisch genau angelegt - geradewegs in den himmel hinein! (relikte aus der zeit der rechnenden Menschin?!)

    die gebäude erscheinen allesamt seltsam gläsern, zwei dunklere elemente: die front des hauses rechts sowie das dach des schuppens links, rahmen die szene fürsorglich ein. vom oberen bildrand drücken die sanften niedrigen bayerwaldhöhenzüge das ganze nicht zu sehr.

    je länger ich den 'schutzraum für lämmer' betrachte, um so klarer wird mir, wie durchkomponiert das ganze ist.
    du hast mit bildelementen rechts und links / oben und unten einen rahmen geschaffen, der die bildmitte: die kirche mit den drei schafen, unübersehbar ins zentrum rückt. interessant von der farbgebung her ist auch das fast identische gelb des kirchendaches und des himmels über der gesamten szene.

    (dabei bin ich mir nicht sicher, ob mein drucker ehrlich zu deiner farbgebung ist, aber dem ganzen bild fehlt in meinen augen noch die für dich typische leuchtkraft ganz kräftiger farben - außer bei stella und kyrilla und blauem schaf.
    und gespannt bin ich, was mit den füßen passiert! dies detail erinnert mich an eine riesige pappmaché-verkleidung, die manchmal im fasching getragen wird, wo sich der körper der betreffenden person komplett im karton versteckt.

    so, meine liebe, das war's mal wieder zum tagesbeginn! ich glaub, ich werd süchtig nach deinen werken. und worten sowieso.

    lass dich lieb drücken und in einen guten, schönen tag schubsen!

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    1. Herzallerliebste Carola, mega-eilig, aber das muss ich Dir fix sagen, just bevor ich Deine Interpretation las, - an der Interpretation stimmt ALLES - frischte ich die verwaschenen Farben frühlingshaft NEU auf! Du Wunderfrau!!

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    2. Hallo, Carola, Nachtrag:
      Mal hat eine Kunst-Komititonin gesagt: "Deine Farben sind wie die Gongschläge eines tibetanischen Klosters." Das hatte hier noch ziemlich gefehlt!

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  3. Antworten
    1. Dein Titel-"Urteil" ist mir sehr wichtig, oder soll ich es umbenennen in "Schutz der Lämmer"??

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