Samstag, 8. September 2018

NOCH MEHR WASSER! Was nun?

Das Wasser steht bis zum Stall. Neue schwarze Regenwolken nähern sich bedrohlich. Die Tiere haben sich zurück in den Stall gezogen und sind ganz still. Sie ahnen, dass das Wasser näher kommen kann.
Als ich zum Gnadenhof komme, erwartet mich eine mittelgroße Kathastrophe. Ich habe schon beim Hinfahren gemerkt, dass ich unweigerlich in eine sehr dunkelblaue Wolke hineinfahre. Nachts hat es auch schon geregnet, doch ich bin ruhig eingeschlafen mit dem Gedanken an Gummistiefel. Wie gut, dass ich sie wirklich gekauft habe! Jetzt fahre ich in einen dermaßenen Starkregen hinein, dass ich erstmal vor der Ranch im Auto bleiben muss. Die Straße hat sich fast in einen Bach verwandelt. Kaum hat es - zum Glück! - aufgehört zu Schütten, kommt sofort Kater Puma und sucht erstmal Schutz im Auto. Ich gehe zum Hof, dort läuft der Xaver mit einer Schüssel Wasser herum und sagt: "Etz koni nimma heifa." = "Jetzt kann ich nicht mehr helfen."

Erst mal ein Foto bitte, Xaver! :)
Snoopy sieht die Sache gelassen
Jetzt Wasser schöpfen mit Eimern wie gewohnt - - sinnlos. Das dauert bis Mitternacht. Keine Helfer sind dabei, und der nächste Regen nähert sich. Flugs versorge ich Hühner, Puma und Tauben, schicke Scho Seppe und die Schafe auf die sichere Weide mit einerm Arm voll Heu und starte mit Xaver irgendwohin. Das Losungswort heißt: Tauchpumpe!

Auf unserer Odysse in der Abend-Dämmerung bekommen wir den Rat, zum Feuerwehrhauptmann der Region zu gehen, und ihn um die richtige Pumpe zu bitten. Zum Glück kennt der Xaver jeden und weiß, wo jeder wohnt. Wir landen
irgendwo in der Senke vorm Wald - - -
Da ist er der Feuerwehrkommandant:  
"I kim glei, i iis sched no fiate!" = "Ich komme gleich, ich esse bloß noch fertig."

Nach wenigen Minuten: Zwei Feuerwehrmänner kommen zu Hilfe

Die Pumpe nennt sich "Chiemseepumpe"
Chiemseepumpe anschließen - ein Schlauch wird zum Wiesenhang geführt

Neugierig schauen die Schafe zu. Ich denke, sie wissen, dass nun Hilfe gekommen ist!
Der Schlauch füllt sich prall mit Wasser


In wenigen Minuten ist der "Chiemsee" trockengelegt.


Das Wasser läuft am Hang schnell ab. Xaver im Einsatz!

Das neue Lindener Feuerwehrauto vorm Xaverhof: So ein Feuerwehreinsatz ist normalerweise nicht ganz billig. Doch der Xaver war schließlich vor seiner 2.Gehirnblutung Mitglied bei der Feuerwehr, und das Ganze war kein öffentlicher Noteinsatz über Notruf 112. So bedanken wir und ganz herzlich und verabschieden die freundlichen Helfer mit einer Spende für die Feuerwehr, nicht ohne den Rat entgegenzunehmen: "Ihr müsst jetzt schauen, dass ihr euer Wasserablaufproblem löst!"
Das Lösen des Wasserablaufproblems muss schnell gehen, so viel ist mir klar.

 Auf der Heimfahrt sehe ich am Bahnhofsberg in Viechtach zwei Afrikaner, die sich mit hängenden Köpfen und mit zwei Tüten den Berg hinauf schleppen. Zunächst fahre ich vorbei, doch nach ein paar Metern denke ich: Das könnte Weldu sein, der hilft uns bestimmt! "WELDU!!" Sofort laufen die beiden Afrikander den Berg hinunter bis zum Auto. "Oh Entschuldigung, ich dachte, es sei Weldu....wer seid ihr?"

Am nächsten Tag sind sie aktiv dabei: Godwin aus Nigera und Adam aus Sierra Leone wollen helfen! Die Krisen-Bauleitung wird Friedel Dreischmeier, der bewährte Wolfgangspilger (81), übernehmen. Bericht folgt bald hier im Dorikult!

27 Kommentare:

  1. aufregend die Bilder von eurem Einsatz zu sehen

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    1. Es ist mir eine Ehre, dass Du meinen Bericht als spanend erlebst, liebe Fachfrau für TV-Serien Sylvia!

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    2. Ich habe dich auf Google gefunden Umarmung😍

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    7. DANKE LIEBER ONKEL GOOGLE!!!

      Tolles "B"!!!!!!!!

      Gute Nacht an Deinem Urlaubsort, liebe Sylvia!!

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  2. Gute Idee mit dem abpumpen!
    Gutes Gelingen beim Wasserproblem! !!
    LG Adelheid

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    1. Heute geht es mit Elan weiter ans Werk! Deine guten Wünsche begleiten mich weiter und DANKE!

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    2. Heute wenigstens kein Wasser von oben! !! :) :)

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    3. Oh ja!

      Uns stehen noch mindestens 2 weitere Tage Hartarbeit bevor! Es muss gegraben, Gitter gebastelt und betoniert werden. Ohne Asylbewerber geht gar nichts. Xaver ist gut motiviert!

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    4. Das es viel arbeit wird hab ich mir schon gedacht!
      Toll finde ich das Xaver voll dabei ist! !! :)

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    5. In diesem falle MUSS was getan werden. MUSS! Gut, dass das Wetter und Xaver mitmacht!

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  3. ich glaube, ich wäre in Schreckstarre verfallen

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    1. DANKE FÜR DEIN VERSTÄNDNIS, liebe Gelia!


      Ich denke, so war's bei uns auch ein wenig oder mehr: Ich merkte, dass ich wegen der Immensität des Ausmaßes und Xavers Auch-Hilflosigkeit auf einmal voll ruhig war. Starre bei Xaver auch: Er trug eine kleine Schüssel Wasser umher und sagte: "Des sitzt scho wieder in paar Tag ooo" ... Wir fuhren dann los, weil ich am Abend vorher schon den Impuls von nachbar Schmid "Tauchpumpe" verinnerlicht hatte. Wie ein Kind/wie Xaver fragte aber den Nächstbesten neben der Straße, der am Weg stand, den Schusterbauer Junior, und der war der Richtige, weil er uns den Tipp "Feuerwehr-Pumpe ausleihen" gab. Das ist wahre gute Dorfpolitik!

      Angststarre Fortsetzung: Ebsenso dann später nach getaner Notversorgung hab ich ja dann völlig wildfremde Asylbewerber vom nächtlichen Auto aus mit ins BOOT genommen, die sich später (s. nächster Post) als optimal und neue Helfer herausgstellt haben.

      Daraus folgt: keine Angst vor Angststarre, die Engel werden dann umso aktiver! :)

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  4. Woher kam das ganze Wasser - es hat doch kaum geregnet?

    Ist der Ablauf verstopft? Kaputt? Die Reparatur ist sicherlich auch sehr teuer?

    Was machen denn die Bauern ringsum bei soviel Wasser ? Vielleicht ist diese Hilfe billiger?Oder ein Feuerwehrmann privat?

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    1. O es war ein extrem starker Regenguß vom Arber her, während in Viechtach alles trocken geblieben ist, unglaublich! Aber lieber jetzt, als im Winter! Die Ableitung müssen wir sanieren und sind gerade dabei: dickere Rohre und ein schräg abfallender Boden. Uns stehen noch 2 Tage harte Arbeit bevor. Ich bin so dankbar über die 2 neuen Helfer aus Afrika. Sie arbeiten nicht, um Geld zu bekommen. Der eine ist Christ und war schon öfters in der Christuskirche, spricht aber nur englisch. Der andere ist Muslim, will aber Christ werden, weil ihm die Sanftmut gefällt.

      GOTT hat mir die beiden in den Weg gestellt, damit ich mit ihnen ein Stück gemeinsam gehe. Für Seinen guten Plan benutzt ER manchmal, wenns sein muss, ein Gewitter mit Starkregen :)

      Die feuerweh hat und ohne gels geholfen, weil es eine private Begegnung war. Alle mögen den xaver und kenne den unkommerziellen gnadenhof.
      Das wasserproblem sitzt im ablaufsystem.
      Immer wenn ich in "Panik" gerate, blicke ich auf die hilfe und den willen GOTTES und werde sofort wieder zuversichtlich und mutig.

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    2. Jetzt fallen mir am PC die Augen zu - hab grade noch gesehn, dass paar Schreibfehler da sind.

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  5. Yay, firemen to the rescue! I've experienced a lot of flooding in years past in our basement. I feel your pain. And then help from Godwin and Adam! God is good! :)

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    1. O really thank the LORD! It's a beautiful feeling to know a sister in happiness and pain in sun and rain over the ocean. Praise the LORD!
      He send s the right things and people, we just have to build on HIM!

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  6. Hello dear Dori.
    Oh,that’s awful,so much water from the rain.
    I hope the animals are safe . I saw your little Lena how she’s growing up so fast!
    She’s so cute and a beautiful baby! Hope and pray your problems with the flooding will be solved.
    Wishing you a lovely day and a happy September month! Much love!
    Dimi...

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    1. The sun is coming in the midst of this Septembernight, when I see and read your words, dear Dimi from beautiful Greece!

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  7. Also das hört sich nach sehr viel Arbeit und auch nach nicht gerade wenig finanziellen Aufwand an !
    Ich wünsche euch allen, dass es irgendeine passable Lösung geben wird.
    Das schlechte und regenreiche Wetter kommt ja erst noch :-(
    ♥lichst Jutta

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    1. Ganz lieben Dank für Deine gedankliche Unterstützung, liebe Jutta! Mit Hilfe von Fundmaterial, Freunden und Asylbewerben hoffe ich ohne allzugroße Unkosten das Problem passabel lösen zu können. Momentan sind wir mitten im Bau! Viel Arbeit, aber nicht ohne Lachen und Freude. Das schöne Wetter hilft. Der nächste Regen kommt bestimmt, und das möglicherewise nicht wenig. So müssen wir zügig handeln. Danke für's Daumendrücken und herzliche Grüße von Dori

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  8. wie gut dass die Feuerwehr zur Stelle war
    und euch auch zusätzliche Helfer geschickt wurden
    so fügt sich Eines zum Anderen

    liebe Grüße
    Rosi

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    1. Wir und die verängstigten Tiere (Hühner, Kater, Küken, Schafe, Pony) waren soooo froh, wieder Boden unter den Füßen zu haben ohne hohes Wasser dazwischen. DANKE ROSI!

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