Ein Herz für Tiere
Der Xaverhof ist ein Gnadenhof für ungewollte Wesen
Fernsdorf. In Fernsdorf, da steht eine Zufluchtsstätte für Tiere: Der Gnadenhof („Xaverhof“, ursprünglich auch „Kapplxaver“ genannt) ist ein kleiner einfacher Hof, der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bis auf die Grundmauern abgebrannt war und der mit nachbarschaftlicher Hilfe wieder aufgebaut wurde.
Der dort lebende Besitzer und einzige Nachkomme von Xaver Senior und Maria Hagengruber, der heute 58-jährige Xaver Hagengruber, musste vor circa 15 Jahren wegen einer Gehirnblutung alle Tiere weggeben – genauer gesagt, seine Mutter, Xaver lag über längere Zeit im Koma. Doch wie durch ein Wunder erholte er sich wieder. Die Viechtacherin Dorothea Stuffer suchte 2006 einen Platz für sechs Schafe. Der Besitzer war weggezogen und hatte die Tiere sich selbst überlassen. Sie fand Xaver.
Ein Zuhause für die Schafe wurde geschaffen, im Laufe der Jahre kamen noch einige mehr Schäfchen und ein Pony hinzu. Den Hofbetreibern geht es ausschließlich darum, dass es den Tieren gut geht.
Sie bekommen viel Zuwendung, was sie dankend annehmen, so Stuffer. Dadurch haben die Tiere viel Ruhe in der Herde und können sogar eine Persönlichkeit entwickeln, wie Stuffer betont. Schlachten kommt ohnehin nicht in Frage.
Auch im Stich gelassene Brieftauben werden beherbergt. Es war sogar möglich, sie durch gutes Futter umzuerziehen. Das ist bei Brieftauben schwer, wenn sie einmal geflogen sind: Normalerweise kehren sie immer an ihren alten Heimatort zurück. Auch glückliche Hühner – intelligent und feinfühlig wie alle Hühner, wie Stuffer betont – und ein zugelaufener Kater mit dem Namen Puma leben auf dem Gnadenhof von Xaver Hagengruber. Die Helfer verdienen kein Geld, bekommen aber „etwas Großartiges durch das Vertrauen der Tiere zurück“, so Dorothea Stuffer, die regelmäßig am Hof mithilft. Das Leben und Arbeiten an der frischen Luft, bei jedem Wetter, sei auch abwehrstärkend. Außerdem gebe es bei Reparaturarbeiten oder bei der Heuernte immer wieder Workshops mit jungen Leuten, Asylbewerbern oder Menschen, die auf dem Hof ihre Zeit sinnvoll und fröhlich verbringen wollen. Xaver – wegen seiner Krankheitsgeschichte Frührentner – hat durch den Gnadenhof in eine wunderbare Aufgabe und gute Kontakte bekommen.
Simone Bergbauer versorgt Pony Scho Seppe, den Mücken- und Bremsenstiche plagen |
Die Tiere genießen die Sonne |
Hofbesitzer Xaver Hagengruber |
Auch das Dach wird von Freiwilligen während eines Workshops repariert und nei eingedeckt. |
Mit freundlichen Grüßen Thomas Hobelsberger
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Ein herzliches Dankeschön an Thomas Hobelsberger!
AntwortenLöschenDas ist ein feiner Bericht.
AntwortenLöschenSchön geschrieben.
Und nun weiß ich endlich etwas mehr und Genaueres, wie das alles zusammen hängt mit dem Xaverhof, dem lieben Xaver und dir.
Der Gnadenhof ist für Tier und Mensch eine ganz besondere Anlaufstelle.
Wie schön, dass es in unserer so anonymen Welt so etwas gibt.
Ganz liebe Grüße
Jutta
Beim Lesen dieses Kommentars geht durch mich ein so dankbares Erschauern bis "Gänsehaut" hindurch, weil Du genau das sagst, worauf es mir im tiefsten Herzen ankommt und beim Posten des Berichts angekommen ist, liebe Jutta mit dem einfühlsamen großen Herzen!
Löschendein Pressestern scheint hell. Die Geschichte des Xaverhofs ist immer wieder interessant
AntwortenLöschentoll geasgt: "Pressestern". Er leuchtet von selber, ohne dass ich mehr tue, als ihm das Leuchten zu ermöglichen. Danke, Sternsylvia!
Löschenwie ich das Euch allen gönne!
AntwortenLöschenWunder gönnen heißt Wunder selbst immer wieder erleben und erlebt haben, Wundern erlauben, dass sie passieren, wunderbare Schwester Gelia!
LöschenHallo Dori, wirklich ein sehr schöner Artikel.
AntwortenLöschenSchön das es euch gibt. Macht weiter so!
Danke, Traudl, Katzenengel für so viele! Auch Du: WEITER SO!
LöschenLiebe Dori,
AntwortenLöschendas ist ein sehr schöner Artikel. Können wir gerne im Touristguide etwas Ähnliches bringen.Mit anderen Fotos.
Berührend auch die Geschichte vom Xaver. Du hast ihm zu einem sinnvollen Leben verholfen.
Dank sei Dir, Du Gnadenvolle.
OH GERNE! SEHR GERNE! Xaver würde sich auch sehr freuen. Heute haben wir 2 neue Asylbewerber aus Afrika da gehabt, zwei ganz liebe1 Ein Christ und ein Muslim. Sie haben uns geholfen haben, das schlimme akute Wasserproblem zu lösen. Sehr tüchtig waren sie! Sie haben nichts gegessen und getrunken, nicht telefoniert oder geraucht und mehrere Stunden hart gearbeitet. Sie wollen gerne wieder kommen, finden die Atmosphäre vom Gnadenhof einfach toll. Xaver hat abends dann plötzlich jedem ein Fahrrad geschenkt - so ist er halt, der Xaver. Als sie mich fragten, ob wir Schafe oder Hühner zum essen verwenden oder verkaufen würden, erklärte ich, was ein GNADENHOF ist. Ich sagte, dass so viel Böses von Menschen den Haustieren (Schafe, Hühner etc.) angetan wird, und solche "Inseln"/Gnadenstätten wollen sich durch Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit bei den Tieren gewissermaßen entschuldigen, besser gesagt, ein Leuchtzeichen setzen in einer Welt, wo Tiere, die zur Nahrung dienen, zur kommerziellen Massenware degradiert werden.... - - Es ist solch eine Gnade, dass ich Gnade erleben und stückweise weitergeben darf.
LöschenDas ist sicherlich gerade für Menschen aus Afrika neu und sehr berührend gewesen, weil dort die Tiere nichts gelten, habe ich früher im Asylheim gehört. Hier lernen sie neu, dass man allen Lebewesen mit Respekt begegnet.
LöschenIch hatte mal für ein Reh gebremst und da wurde mir gesagt von meinem Asylanten als Beifahrer: Warum bremst Du- in aFrika würde man lieber Gas geben, um das Tier zu erlegen.
Das rührt mich tief an,liebe Kornelia!
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