Flucht nach Ägypten, Acryl auf grundierten Malgrund, 60/70 cm, ca 1993 |
Dieses Gemälde aus meiner "Gründerzeit" war mir von Anfang an wichtig und hat seit nunmehr 30 Jahren seinen festen Platz in unsrem Schlafzimmer. Bei meinen Bildern geschieht es nicht selten, dass sie ihre Erzählkraft gerne anpassen an das, was gerade geschieht. Als ich gestern in den täglichen Nachrichten hörte, dass im Gazastreifen Mütter mit ihren Kindern auf dem Arm fliehen und nicht wissen, wohin sie gehen sollen, erschien mir dieses Gemälde: Flucht nach Ägypten. So passt dieses Bild nicht nur gerade in die jetzige Zeit des Kirchenjahres wenige Tage nach Weihnachten, sondern auch zum aktuellen Geschehen in Nahost..
Die Szene befindet sich im Bayerwald. Es ist kurz nach Weihnachten, kein Schnee. Die Familie scheint Rast im Gras oder Moos zu machen. Ein Maultier ist dabei, paar Hütten stehen da. Die Szene wirkt ruhig und friedlich. Die Familie hatte dem Befehl des Engels gefolgt und weiß, wohin es geht. Die Flüchtenden aus Gaza wissen nicht, wohin sie flüchten sollen. Der Übergang nach Ägypten ist geschlossen.
Aus dem Matthäusevangelium:
...Siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir’s sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.
Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten...
Aber vorher sind noch die heiligen Drei Könige (6.Januar ) zur heiligen Familie gekommen. Auch dazu habe ich einige Gemälde "verfasst", die ich euch gerne demnächst vorstellen möchte, oder zumindest eines davon....
Der heimtückische König Herodes schickt, da er sich von den Weisen getäuscht sah, seine Häscher nach Bethlehem und Umgebung mit dem Auftrag, alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren zu töten. Nichts aber hast du erreicht, du grausamer und anmaßender Barbar: Märtyrer kannst du hervorbringen, Christus aber kannst du nicht finden! Dieser unglückselige Tyrann glaubte, die Ankunft des Herrn, unseres Erlösers, würde ihn von seinem königlichen Thron stoßen. Aber so war es nicht. Christus war nicht gekommen, um die Ehre eines anderen an sich zu reißen, sondern um uns seine eigene zu schenken. Er war nicht gekommen, um sich eines irdischen Königreichs zu bemächtigen, sondern um uns das Himmelreich zu gewähren. Er war nicht gekommen, um sich Würden anzueignen, sondern um Schmähungen und Misshandlungen zu erleiden. Er war nicht gekommen, um sein heiliges Haupt mit einem Diadem aus Juwelen krönen zu lassen, sondern mit einer Dornenkrone. Er war nicht gekommen, um glorreich über Zeptern zu thronen, sondern um verhöhnt und gekreuzigt zu werden.
AntwortenLöschenAls der Herr geboren wurde, „erschrak Herodes und mit ihm ganz Jerusalem“ (vgl. Mt 2,3). Was Wunder, wenn die Ruchlosigkeit durch die Geburt der Güte beunruhigt wird? Siehe, ein bewaffneter Mann erschrickt vor dem, der in der Krippe liegt; ein stolzer König zittert vor dem Demütigen; der in Purpur Gekleidete fürchtet das in Windeln gewickelte Kleinkind. Er gab vor, den anbeten zu wollen, den er umbringen wollte (vgl. Mt 2,8). Die Wahrheit aber hat keine Angst vor den Fallstricken der Lüge. Heimtücke kann Christus nicht auffinden, denn nicht mit Grausamkeit, sondern mit Glauben muss man Gott suchen, der lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.
Eusebius Gallicanus (5. Jh) Mönch
dann Bischof
Wunderbar hat das der hl.Eusebius beschrieben:
Löschen+ Er war nicht gekommen, um sich eines irdischen Königreichs zu bemächtigen, sondern um uns das Himmelreich zu gewähren.
+ Er war nicht gekommen, um sein heiliges Haupt mit einem Diadem aus Juwelen krönen zu lassen, sondern mit einer Dornenkrone.
+ Siehe, ein bewaffneter Mann erschrickt vor dem, der in der Krippe liegt; ein stolzer König zittert vor dem Demütigen; der in Purpur Gekleidete fürchtet das in Windeln gewickelte Kleinkind.
Der ganze Text ist großartig! Vielen Dank, Korneia!
Ein Bild aus deiner Vergangenheit zu dem traurigen aktuellen Geschehen, dass dennoch eine unvergängliche Sprache spricht. Man kann nur beten und hoffen, dass die Mütter mit ihren Kindern einen Platz finden um sich sicher zu fühlen, das möge Gott ihnen schenken. Die Kriegsverursacher wissen nicht, was sie in den Seelen der Menschen anrichten und werden eines Tages ihre gerechte
AntwortenLöschenStrafe erhalten.
Ich wünsche dir einen Tag mit Sonnenstrahlen, deine Karin Lissi
wunderbar und so passend
AntwortenLöschenIch war damals beim Malen fasziniert von dem grünen Himmel. Seitdem habe ich nie mehr einen grünen Himmel geschafft. Der war erst gelb, und durch zugefügtes Blau - nass in nass - wurde er so herrlich grün.
LöschenKommst du gleich mit? Ich möchte dringend mit Xaver den vom Sturm umgewehten Neujahrs-Engel ("Fürchte dich nicht!") am Engelweg rechtzeitig wieder aufzustellen! Symbolstark..
ja ich komme gern mit
LöschenTapfer, liebes Schwsterherz! Der "Fürchte-dich-nicht-Engel muss unbedingt noch vor dem Jahreswechsel wieder stabil stehen! Der Wolf, der dabei ist, ist nicht umgefallen...
LöschenLiebe Dori, ich ,hatte dir gerade ,die Mail geschrieben, dass ich Heilung erforsche, ging dann in deinen Blog und sah die Bilder und las, was du schreibst, was dir die Bilder bedeuten im Zusammenhang mit dem Trauma, was viele im Krieg erleben, als ich in eine spiriuelle Mailingliste ging, in der ich bin, und las da, dass einer mit Elias gesprochen hat, das ist eine nichtphysische Wesenheit, die von einer Frau gechannelt wird, und las da, dass der Mann mit Elias über innere Landschaften gesprochen hat, die er gesehen hat, und Elias sagte, dass solche inneren Landschaften von der Seele kommen und zur Heilung verwendet werden können. Deine Bilder sind bestimmt solche inneren Landschaften und du verwendest sie zur Heilung von kollektivem Trauma
LöschenDas ist wahrhaftig ein grenzüberschreitender Gedanke! Träume, Erlebnisse oder Imaginationen von großartigen Landschaften (wie sie übrigens auch der Vati in seinen Träumen im Alter manchmal erlebt hat) wirken, denke ich, auch wirklich heilend. Ein Malerkollege hat mir mal berichtet, dass er ein Bild gemalt hat, und eine Dame, die war krank, die hat das Bild, welches in einem Krankenhaus ausgestellt war, gekauft und ist dadurch geheilt worden. Das hat sie dem Maler (Erwin Steckbauer) dann per Brief mitgeteilt.
Löschenliebe dori
AntwortenLöschendein starker unerschütterlicher Glaube trägt dich durch die Zeit und
hilft uns mit, sich zu erinnern an das was wir glaubten gelehrt bekamen
das Kind folgt deinen Worten, lauscht, hört und erstarkt.
dein phantasievolles Gemälde kann den Text des Bischofs nur unterstreichen...
herzlich angel
Auch mich haben die Feststellungen des Bischofs Eusebius (übermittelt durch Kornelia) sehr bewegt und fasziniert! Ich bin außerdem bewegt und froh, dass du, liebe angel, meinen Glauben als unerschütterlich, tragend durch die Zeit, wahrnimmst. Lauschen, hören und erstarken ist, wenn man der richtigen Stimme im Wirrwarr der vielen Stimmen folgt.. Ich danke dir SEHR herzlich für deinen großartigen Kommentar!
LöschenOh Dori! This was so beautiful and filled with love!
AntwortenLöschenHappy New Year
hugs
Donna
Donna hat gesagt:
LöschenOh Dori! Das war so schön und voller Liebe!
Dori antwortet:
When an angel of the Lord is leading us, we are sheltered.
Wenn ein Engel des Herrn uns führt, sind wir beschützt.
LöschenBitte gar nie nichts daran herumbessern, es ist sooo schön!
AntwortenLöschenSo viel Friede.
Grandioser Kommentar! Du hast's erkannt, Frau Küken aus dem Ei: Dieses Bild ist nämlich aus einem einzigen Guss in einer einzigen Schicht hingemalt. Jedes Hinzufügen oder Entfernen würde den Spontan-Duktus stören. Das ist übrigen auch bei deinem/meinem Winterbild in deinem Wohnzimmer so.
LöschenVielleicht habe ich ja deswegen dieses Wohnzimmerbild so gerne
LöschenSo kannst du die Nachrichten am besten verarbeiten, durch deine Bilder! !!
AntwortenLöschenIch nenne sowas gerne "Leben mit Bildern".. Übrigens hat die kleine Amelie kürzlich spontan die "Oma" erkannt, nämlich bei der Skulptur aus Blech, wo die Wildtier-Auswilderin den Luchs und den Wolf umarmt. Ach wie gut, dass du mir damals in einer "Vision" dringend empfohlen hast, es zu fabrizieren! Immer wieder Dank!
LöschenNa, ist doch schön :)))
LöschenAs others have also said, the Escape into Egypt by the Holy Family draws such a parallel with current events. Lord have Mercy.
AntwortenLöschenGranny Marigold hat gesagt:
LöschenWie andere auch gesagt haben, weist die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten eine solche Parallele zu aktuellen Ereignissen auf. Herr, erbarme dich.
Dori antwortet:
Thank you, dear Granny Marigold! Yes: Lord have Mercy.
Ja: Herr, erbarme dich.
LöschenWundersam hast du damals erahnt deiner tiefsitzende Seele mit der Flucht und ist es Realität auf der ganzen Welt was momentan passiert.
AntwortenLöschenDanke für all das was du ausdrückst mit deiner Kunst!
Ich wünsche dir und deiner Familie "Viel Glück , Liebe , Glauben und Gesundheit das höchste Gut" für das neue Jahr 2024
Winke Elke aus dem Norden
Ganz herzlichen Dank für deine einfühlsamen Worte der Künstlerin-Freundin aus dem Lande des Nordseestrandes. Heimat ist, wo Freunde sind. Möge die Freundlichkeit in der Welt niemals verloren gehen, die das Kind für immer und ewig uns geschenkt hat.
LöschenEin gutes und gesundes frohes neues Jahr in altbewährter Tapferkeit und Kunst wünscht dir und deinem Schatz die Bayerwald-Dori