Donnerstag, 10. Februar 2022

Was kann uns der heilige Wolfgang heute sagen?

Pfarrer Ernst-Martin Kittelmann 2006 mit einem der Original-Wolfgangslämmer

 

 
Gestern erhielten wir den wunderbaren Beitrag von Altpfarrer Ernst-Martin Kittelmann zum Thema "Was kann uns der heilige Wolfgang heute sagen?".  Wir vom Vorstand des Vereins Pilgerweg St. Wolfgang arbeiten derzeit an einer Broschüre zum Bayerischen Part des Wolfgangsweges. Das Projekt beschäftigt uns seit etwa 20 Jahren, eine erfüllende Lebensaufgabe, stets im Sinne des heiligen Wolfgang, der uns und der Welt so großartige Botschaften gegeben hat und die Menschen bis heute begeistert, schützt und begleitet. 

 

 

 

Das Evangelium erfahrbar machen.

Der St. Wolfgangs-Pilgerweg - ein Weg zur

spirituellen Erneuerung.

Pilgerwege ziehen sich durch unser Land und ganz Europa. Zu ihnen gehört auch der Pilgerweg St. Wolfgang.

Pilgerwege sind Wege der Erinnerung an christliche Persönlichkeiten, die die Geschichte unseres Landes und unserer Kultur mit geprägt haben, und es sind Wege, die daran erinnern, wie das Christentum durch gesunde Lehre in Bildung und Predigt das Leben nicht nur hervorgehobener Personen, sondern eines ganzen Volkes bereichert hat.

Freilich gab und gibt es Missstände, Engführungen und auch unter Amtsträgern für Christen unwürdiges Verhalten. Immer waren Reformen angesagt.

St. Wolfgang wurde zum Reformer dadurch, dass er in die Stille ging und mehrmals der Versuchung höherer Ämter und vermehrter Macht entsagte.

St. Wolfgang war ein begnadeter Pädagoge. Bedeutende Persönlichkeiten, wie der spätere Kaiser Heinrich II., standen in seiner Obhut. Wolfgang konnte sie anhalten zu einem von und durch Christus geprägten Leben.

Nichts anderes wollte er durch seine Predigten erzielen. Obgleich er sich als Redner schwer tat, lockten seine Predigten viele Hörer an. „Wie der süße Duft des Honigs die Bienen anzieht, sagte man, so zog die Lieblichkeit seiner Predigt die Menschen an“ (s. Wolfhart Schlichting, Miniaturen aus der Regensburger Kirchengeschichte, Flacius Verlag, 1983, S. 9).

St. Wolfgang starb am 31.10.994. Gute 500 Jahre später sollte wieder ein Reformator der Kirche geschenkt werden, Martin Luther. Auch ihm ging es um den Kerngehalt des Evangeliums. Wenn die weltweite christliche Kirche ständig der Reformation bedarf, so ist bei der Erinnerung an den großen Regensburger Bischof auch all derer zu gedenken, denen die Erneuerung der Kirche durch das Evangelium ein Herzensanliegen war. Pilgerwege helfen diesem ökumenischen Anliegen auf der Spur zu bleiben.

Es ist Brauch geworden, zum Herzstück des Wolfgangsweges, der Wolfgangskapelle oberhalb von Böbrach, ein Birkenkreuz hinaufzutragen, verbunden mit einem Dank oder einer Bitte. Manchem wurde dadurch die befreiende Kraft des Evangeliums aufs Neue erfahrbar.

Bitt-/Dankkreuze vor der Wolfgangskapelle. Sie wurden von Wanderern den Kreuzweg hinauf getragen  

Besuch aus Österreich: Pilgerweg-Beauftragter Anton Wintersteller am Fuße des Kreuzweges zur Kapelle



14 Kommentare:

  1. Es ist wichtig, dass die Historie immer weiter getragen wird, so dass jede Generation sie aufnehmen kann.

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    1. Wunderbar gesagt, liebe Sieghild! Dieser Satz könnte einen Platz im geplanten Wanderführer bekommen.

      Danke für den Kommentar zu einem doch recht "schwierigen" Beitrag!

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  2. Liebe Dori,
    auf Pilgerwegen zu wandeln oder mitzuwirken ist ein Herzensanliegen, dass nur
    so entstehen kann wie du es beschreibst.
    Gott wird mit Freuden auf die Menschen herab schauen, die ihn in sich aufgenommen haben,
    ihm vertrauen und die Wege beschreiten die ein WIR erschaffen um gemeinsam eine aufrichtige
    Zuneigung zu erhalten und zu zeigen und die Kraft des Evangeliums zu erleben.
    Ich schließe die Augen und laufe mit dir zusammen auf dem Pilgerweg des St. Wolfangs und wir
    lassen unsichtbare Kräfte in uns ein.
    Ein Herzensgruß zu dir, Karin Lissi

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    1. Deine tragenden Worte sind so einfühlsam und ebenso großartig geschrieben, wie oben die von Sieghild. Dieses von dir benannte "Gemeinsam",das "Die Kraft des Evangeliums zu erleben", eine "aufrichtige Zuneigung" - diese Heilpflanze immer wieder zu gießen, das tut Not!

      Herzlichen dank für deine Worte zu diesem geistlich anspruchsvollen Beitrag!

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    1. Altpfarrer Kittelmann ist es großartig gelungen, in wenigen Sätzen das zu sagen, worum es geht. Man kann darüber ganze Bücher schreiben, aber in der Broschüre liegt auf jeden Fall in der Kürze die Würze.

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  4. Pilgern auf dem Wolfgansweg lässt Licht in die Herzen

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    1. Das hast du wunderschön gesagt, und weil wir es selber beim Stundenpilgern auch schon erfahren haben. Ganz großen Dank und Dank mit HERZ und LICHT für all deine Pilgerhilfe!!!

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    2. Stimmt, wir haben es schon oft erlebt und es war immer was besonderes! !!!
      Pilgerhilfe kommt von Herz zu Herz!!

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    1. Mit diesen beiden Worten hast du ganz genau die Arbeit von Altpfarrer Kittelmann gewürdigt und ihm eine grandiose "Beurteilung" zugeschrieben. Wie wenn du als Lehrerin einen Aufsatz genau durchgelesen hast und dann die entsprechende Note (in diesem Falle die 1!) gegeben hast.
      Ganz sehr gro0en Dank! Ich weiß, dass du sowas nicht einfach so daherschreiben würdest.

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    2. und Du würdest mich nicht so anerkennen, wenn Dir nicht danach zumute wäre.
      Es tut gut.

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    3. JA! Ich bin wirklich von deinen beiden zutreffenden Worten angetan, Schwestergelia!

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