Freitag, 4. Februar 2022

Dunkle Lichtmess und helle Lichtmess

 In den Kommentar-Dialogen des letzten Beitrags, wo es um Lichtmess-Wetter und -Bräuche gegangen ist, hat Gelia eine interessante Überlegung angestellt, die mich dazu brachte, mal ein wenig zu rechnen...

 Gibt es eigentlich auch ein umgedrehtes Lichtmess für den Spätherbst?

Lichtmess, der 2. Februar, an welchem der Tag abends genau eine Stunde länger ist und das Licht überhaupt eine ganz besondere Qualität hat, ist genau 40 Tage nach Weihnachten. Ich zählte also zurück, wie das mit der "umgedrehten Lichtmess im Spätherbst" sein könnte. Irgendwie hatte ich sofort den Gedanken, da könnte ein liturgisches Fest sein.

 Liturgisch ist der 2. Februar die "Darstellung des Herrn". Im Lukasevangelium wird erzählt von dem Tag, an dem das Jesuskind von seinen Eltern Maria und Josef zum Tempel gebracht wurde. Dem Brauch gemäß weihte man damals 40 Tage nach der Geburt das erstgeborene Kind Gott. Im Tempel erkannte ein alter Mann, ein Greis namens Simeon, als er das Jesuskind in den Armen trug, dass dieses Kind der erwartete Erlöser ist. Simeon sprach den großen Ausspruch: "Nun kann ich in Frieden gehen (sterben), denn meine Augen haben den Erlöser gesehen, ein Licht für alle Welt." (in Luk.2)

 

Simeon mit dem Jesuskind, eine ältere Blecharbeit, bemalt und mit echtem Blattgold gefasst 

So, und nun zurück zu meiner Rechnung: 

Weihnachten minus 40 Tage - - da weiß ich von keinem Fest oder Feiertag. Ich intuiere..... 

Da hab ich's!

11.November plus 40 ist 21.Dezember = Wintersonnwende!

 Und was ist der 11.November? Das ist der Martinstag. Damals hat der heilige Martin von Tours seinen Mantel für einen frierenden Bettler in 2 Teile geteilt. Martin war zu der Zeit ein Soldat und teilte deshalb seinen Mantel mit einem Schwert. Diese Szene ist weltbekannt und wurde schon unzählige Male bildlich dargestellt. 

Für unsere Kleinen ist der Martinstag ein ganz romantisches Licht-Laternen-Fest. Da kommt, wenn's dunkel wird, der berittene St.Martin auf den Dorfplatz und verteilt Lebkuchen und Süßigkeiten an die Kinder, die mit selbstgebastelten Laternen auf ihn singend gewartet haben. 

Auch ich habe die Mantelteilung schon einige Male dargestellt. Hier eine lebensgroße Blechdarstellung. Diese Figur war vor einigen Jahren bei den sogenannten "Glückspferden" (Dori- Kunstaktion mit Kollnburg) in Kirchaitnach aufgestellt. 

Der heilige Martin teilt seinen Mantel

 
"Die Glückspferde" - -  Januar 2016

Die Bezeichnung "Dunkle und helle Lichtmess" habe ich selbst erfunden, und werde die Ausdrücke demnächst patentieren lassen. Das erlöste Geld geht an Gelia!  :) :) :)

30 Kommentare:

  1. I like the dramatic painted metal sculpture you did of the Saint and the mystical beauty of that last photo of the horses and Saint in the snow. Artistic talent and love for God flows from you!

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    1. Terra hat gesagt:
      Ich mag die dramatisch bemalte Metallskulptur, die du von dem Heiligen gemacht hast, und die mystische Schönheit dieses letzten Fotos der Pferde und des Heiligen im Schnee. Künstlerisches Talent und Liebe zu Gott fließen aus dir!

      Dori antwortet: Thank you, dear Terra! here flows a lot o understanding and sympathy from you to me and from me to you! Greetings and blessings to you!

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    2. Danke, liebe Terra! hier fließt viel Verständnis und Anteilnahme von Ihnen zu mir und von mir zu Ihnen! Grüße und Segen für Sie!

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  2. I have not heard of St Martin's Day but I find it very interesting that it is exactly 40 days before the winter solstice. I like the life-size tin representation that you made of St Martin on his horse.

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    1. Granny Marigold hat gesagt:

      Ich habe noch nie vom Martinstag gehört, aber ich finde es sehr interessant, dass es genau 40 Tage vor der Wintersonnenwende ist. Mir gefällt die lebensgroße Blechdarstellung, die du vom heiligen Martin auf seinem Pferd gemacht hast.

      Dori antwortet: I really was fascinated,too, when I found, that the day of St. Martin is exact 40 days before solstice - and Simeon/Candlemess 40 days after Christmas (I learnd it from your Blog!!
      Many greetings and blessings to you and to your house!

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    2. Ich war auch wirklich fasziniert, als ich herausfand, dass der Tag von St. Martin genau 40 Tage vor der Sonnenwende liegt - und Simeon/Candlemess 40 Tage nach Weihnachten (ich habe es aus deinem Blog gelernt!!
      Viele Grüße und Segen für dich und dein Haus!

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  3. Mit reinem Blattgold . . . ob du´s glaubst oder nicht,
    ich habe beim betrachten des Bildes Simeon mit dem Jesuskind, gedacht, da muss ich die Dri mal fragen wie sie es geschafft hat, dass der Heiligenschein so intensiv leichtet . . . dann habe ich erst die Beschreibung darunter gelesen ;-)
    Und wieder was dazu gelernt über
    "Dunkle Lichtmess und helle Lichtmess"
    Wünsche noch einen schönen Tag, bei uns ist es fürchterlich ungemütlich , es nieselt vor sich hin , allerdings ungewöhnlich warm, so um die 6 Grad plus.
    ♥lichst Jutta

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    1. Liebe Jutta, erstmal danke für den Wetterbericht, der mich IMMER sehr interessiert. Auch hier passt das Wort "ungemütlich"!

      Es ist schon ein klarer Unterschied, ob man was mit einfacher Acryl-Goldbronze vergoldet oder mit echtem Blattgold! Es ist eine Prozedur! das Anlege-Öl muss fast trocken sein, und dann muss man geschickt das Blattgold auftragen. Diese Technik habe ich schon länger nicht mehr gehandhabt - - Ich finde es Klasse, dass du das Leuchten sofort bemerkt hast. Genau darum ist es mit nämlich gegangen. Dein Blick des Entdeckens begeistert mich immer wieder. Dafür bist du anscheinend prädestiniert.

      Das mit der hellen und dunklen Lichtmess ist mein "neuestes Märchen" - und ich bin selber erstaunt über meine Rechnung, die da raus gekommen ist.

      Herzlich - die Dori

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  4. Karin Lissi4. Februar 2022 um 09:16
    Liebe Dori,
    aussagekräftig ist das Jesuskind, eine sehr schöne Blecharbeit, du
    bist eine großartige Künstlerin.
    Du öffnest eine Welt in der ich immer wieder mit Herzen eintrete.
    So viele Ideen und Gedanken lebst du aus, deine Kreativität ist ein
    Augen- und Seelenschmaus, sie führen mich stets in ein Wohlfühlhaus,
    gefüllt mit Herzensgüte von dir, schönen Werken und interessanten
    Informationen die mich berühren.
    Manchmal fühle ich, dein Tag hat mehr als 24 Stunden...
    Sei von Herzen gegrüßt in deinen Tag, Karin Lissi

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    1. Ach was hat du denn hier wieder Wunderbares gesagt, liebe Karin Lissi! Deine Wort- und Gedankenkunst ist eine unerschöpfliche Quelle, die wohl, je munterer sie fließt, desto mehr herrliches Quellwasser des Geistes hervorbringt.

      Ich freue mich ganz besonders, dass dir das Jesuskind gefällt, weil ich war schon öfters mal unsicher, ob ich es nicht übermalen soll. Du aber hast den Retter gerettet!

      Ich pflichte die bei: mein Tag hat meine ich auch mehr als 24 Stunden, die vergehen wie 3 Stunden!!! :)))))

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    2. Nochmal betrachtet: Wirklich: jetzt merke ich klar, dass das Jesuskind mit seiner speziellen Botschaft nicht hätte passender von mir dargestellt werden können!

      🙏👼🐑🕊💐🙏

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  5. Die Motive, die du erstellt hast zu den jeweiligen Geschichten, sind immer sehr beeindruckend.
    Jedes Detail wird dargestellt. So schön anschaulich.

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    1. Liebe Sieghild ein großer dank von mir zu Dir für das, was du mir hier gesagt hast! Das gibt Hilfe und Motivation - - -

      🎵🎶🎵🎶🎵🎶🎵🎶

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    1. Dankeschön, liebe Sylvia! ich bin nun noch gespannt über Gelias Meinung, sie ist ohne ihr Zutun ja schließlich die Initiatorin dieses Beitrags gewesen! :)

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  7. Dunkle und helle Lichtmess :
    Vielleicht ein Vergleich mit Mittsommernacht?

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  8. Dein Gedanke ist wirklich toll: Die Mittsommernacht liegt eigentlich ziemlich genau zwischen der hellen und der dunklen Lichtmess, hab ich ausgerechnet.

    Astronomische Lichtgrüße von Kreuzberg nach Blossersberg!


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    1. Danke! Du bist ja gut im Rechnen!!!!!!!

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    2. Mit ner 4 war ich immer ausreichend dabei!!! :)

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    3. Mit einer 4 bist du doch gut gefahren ::)))

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    4. HERZ HERZ HERZ HERZ usw!

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  9. Liebe dori,

    ein toll zusammen gestellter post über die dunkle und helle Lichtmess. :-)
    Beeindruckend dazu auch die wunderschönen künstlerischen Arbeiten. Besonders schön finde ich die Blecharbeit mit dem Jesuskind. Wie schön der mit Blattgold verzierte Heiligenschein leuchtet und damit auch einen Anker für Rettung und Hoffnung symbolisiert. :-)

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende für dich
    Christa

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    1. Lieb Christa, herzlich willkommen hier! Es ist mir eine Ehre, dich hier begrüßen zu dürfen! Dein Kommentar gefällt mir sehr gut und macht mich sehr froh!
      Herzliche Grüße von Dori

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    2. Leider ist es nicht möglich, dass ich deinem Post über das leckere Dinkelbrot und über den eingeschlagenen Weg kommentiere. Vielleicht ein andermal, hoffe ich. Nochmals viele herzliche Grüße!

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  10. Ich hab die Bemerkung mit der umgekehrte Lichtmess mehr spaßig gemeint, aber Du bist dem gründlich nachgegangen.
    Von der Provision ernährt sich ein Gndenhof in Fernsdorf! Ich stifte sie.

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    1. Liebe Gelia,

      manchmal kommt man, wenn man nicht alles zu bier-ernst sieht, auf tolle Ideen! Ich finde es genial, ich meine gelial, wie du die "dunkle Lichtmess" aus dem Versteck heraus gelockt hast, indem du einen Impuls gesetzt hast.- - . .

      Sicher verdienen wir mit der staatlichen Bezahlung von unserer Lichtmess-Erfindung ' einen Haufen Geld :) :) :)

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