Leben mit Bildern: Die Emmausjünger und die Taube

Meine Bilder enthalten viele Aussage-Räume

 Im Stufferhaus-Wohnzimmer hängt schon lange ein wandgroßes Bild, frei nach dem Thema "Die Emmausjünger". Das Gemälde macht das Zimmer nicht kleiner, sondern öffnet einen weiten Raum.

 In der Originalszene im Lukas-Evangelium gehen zwei Jünger nach dem Tod Jesu traurig ihres Weges. Da tritt - unerkannt - Jesus zu ihnen und geht ein Stück des Weges mit. Er erläutert ihnen alsbald die Ereignisse und tröstet sie mit der Herrlichkeit, in die er nun eingegangen sei. Sie kommen ans Ziel zu ihrem Haus, da bitten die beiden Jünger den Fremden mit der berühmten Bitte:

"Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt." 

Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.

In meiner Variante kommt Franziskus zur Hütte einer Familie. Die Szene könnte im Bayrischen Wald sein. Franziskus grüßt mit einem Segensgruß. Sie bitten ihn, bei ihnen zu Abend zu essen.

 Franziskus bringt einen großen Wildvogel mit sich, es ist ein Raubvogel. Und hinter ihm folgt ihm eine fliegende Taube.

Raubvogel und Taube in Frieden zusammen in der Bildszene.

Ich habe heute eine schöne Taube ("Blaue See") verabschieden müssen. Sie ist schwer von einem Raubvogel verletzt worden. Ich muss das alles verarbeiten. Doch ich bekomme Hilfe dabei. Das Bild spricht zu mir. Ich nenne das: Leben mit Bildern.

Auf einmal grüßt mich aus dem Bild die Taube und sagt: Sei nicht traurig! Jetzt bin ich im Frieden, auch mit dem Habicht. Sieh, wie schön ich fliege und mit Franziskus die Friedensbotschaft bringe.

Mein freies Gemälde "Die Emmausjünger": Franziskus begrüßt in Begleitung eines Raubvogels und einer Taube die Familie mit einem Segensgruß. Man lädt ihn ins Haus zum Essen ein. (Acryl-Aquarell auf Holzplatte, lebensgroß)

Genesen: (Klick):"Schneezeichen"

Im freien Flug

Erklärung zur Taube (an Luisa in den Kommentaren):

 Mir ist das Schicksal von "Blauer See" so nahe gegangen. Sie kam am Abend vorher auf einmal auf dem Boden vorm Brunnen auf mich zu gerobbt. Ich hob sie auf und sah, dass sie am Bauch eine tiefe Wunde hatte und dass der Fuß ziemlich lädiert und lahm war. Ich setzte sie in eine schützende Schachtel und nahm sie mit nach Hause. Doch sie erholte sich über Nacht gar nicht und wollte auch nichts fressen und konnte nicht aufstehen. Da brachte ich sie zum Tierarzt. Wir beschlossen, ihr den Versuch einer Amputation des Beins nicht zuzumuten. Das Bein war bereits abgestorben. Ich bat um einen möglichst sanften Transfer in die bessere Welt. Ich habe schon weinen müssen, jedes Schicksal ist so groß und wichtig. Auf einmal sprach Blaue See über dieses Bild zu mir, es war wie eine Botschaft...